Gleichnis von Adler und Zeder: Treuebruch des Königs von Juda gegen den König von Babel
1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so:
2 Menschensohn, gib ein Rätsel auf
1 und rede ein Gleichnis zum Haus Israel
2
3 und sprich: So spricht der Herr, HERR: Der große Adler mit großen Flügeln, langen Schwingen, vollem Gefieder, der bunte <Federn> hatte
3, kam zum Libanon und nahm den Wipfel der Zeder
4.
4 Den obersten ihrer Triebe brach er ab und brachte ihn ins Land der Händler, in die Stadt der Kaufleute setzte er ihn
5.
5 Und er nahm von dem Samen des Landes und setzte ihn in ein Saatfeld, als Weide an reichlich <strömendes> Wasser, als Ufergewächs setzte er ihn,
6 damit er wachse und zu einem wuchernden Weinstock werde
6 von niedrigem Wuchs, damit seine Ranken sich zu ihm hin
7 wendeten und seine Wurzeln unter ihm wären. Und er wurde zu einem Weinstock und bildete Triebe und streckte <seine> Äste aus
8. —
7 Und da war ein Adler, ein anderer, großer, mit großen Flügeln und viel Gefieder. Und siehe, dieser Weinstock drehte seine Wurzeln zu ihm hin und streckte seine Ranken nach ihm aus, damit er ihn tränke, weg von dem Beet, in das er gepflanzt war
9.
8 In ein gutes Feld, an reichlich <strömendes> Wasser war er gepflanzt, um Zweige zu treiben und Frucht zu tragen, um zu einem herrlichen Weinstock zu werden.
9 Sage: So spricht der Herr, HERR: Wird er gedeihen?
10 Wird man nicht seine Wurzeln ausreißen und seine Frucht abschneiden, so dass alle frischen <Blätter> seines Sprosses verdorren? <Ja>, er wird <ganz> verdorren! <Es wird> nicht <nötig sein,> mit starkem Arm und zahlreichem Volk ihn aus seinen Wurzeln loszureißen
11.
10 Und siehe, ist er <auch> gepflanzt, wird er gedeihen? Wird er nicht, sobald der Ostwind ihn berührt, ganz verdorren
12? Auf dem Beet, auf dem er sprosste, wird er verdorren.
11 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so:
12 Sprich doch zu dem widerspenstigen Haus
13: Erkennt ihr nicht, was das ist? Sage: Siehe, der König von Babel ist nach Jerusalem gekommen und hat seinen König und seine Obersten weggenommen und hat sie zu sich nach Babel weggeführt
14.
13 Und er nahm <einen> von den königlichen Nachkommen und schloss mit ihm einen Bund und ließ ihn einen Eid eingehen. Die Mächtigen des Landes aber nahm er <gefangen>,
14 damit das Königtum niedrig bleibe <und> damit es sich nicht erhebe <und> damit es seinen Bund halte, dass es
15 bestehen bleibe.
15 Aber er empörte sich gegen ihn
16, indem er seine Boten nach Ägypten sandte, damit es ihm Pferde und viel <Kriegs>volk gebe
17. Wird es Gedeihen haben? Wird er, der das getan hat, entkommen? Da er den Bund gebrochen hat, sollte er entkommen?
18
16 So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR
19, wenn er an dem Ort des Königs, der ihn zum König gemacht hat, dessen Eid er verachtet und dessen Bund er gebrochen hat, <wenn er> bei ihm in Babel nicht sterben wird
20!
21
17 Und der Pharao wird ihm nicht mit einem großen Heer und mit einer zahlreichen Schar im Krieg beistehen
22, wenn man einen Belagerungswall aufschüttet und Belagerungstürme baut, um viele Seelen auszurotten.
18 Hat er doch den Eid verachtet und den Bund gebrochen! Siehe, er hatte ja seine Hand darauf gegeben
23 und tat <dennoch> all dieses. Er wird nicht entkommen.
19 Darum spricht der Herr, HERR: So wahr ich lebe, wenn ich meinen Eid, den er verachtet, und meinen Bund, den er gebrochen hat, ihm nicht auf seinen Kopf bringe
2425!
20 Und ich spanne mein Fangnetz über ihn aus, und in meinem Jagdnetz wird er gefangen; und ich bringe ihn nach Babel
26, und dort gehe ich mit ihm ins Gericht
27 wegen seiner Untreue, die er gegen mich begangen hat,
21 <mit ihm> und mit all seinen ausgewählten Truppen
28. Unter all seinen Scharen werden sie durchs Schwert fallen, und die Übriggebliebenen werden in alle Winde zerstreut. Und ihr werdet erkennen, dass ich, der HERR, geredet habe
29.
Zukünftige Wiederherstellung des Königtums Davids
22 So spricht der Herr, HERR: Und ich selbst werde von dem Wipfel der hohen Zeder <einen Trieb> nehmen und <ihn> einsetzen
30; von dem obersten ihrer Triebe werde ich einen zarten abbrechen und werde ihn selber einpflanzen auf einem hohen und aufragenden Berg
31.
23 Auf den hohen Berg Israels
32 werde ich ihn pflanzen; und er wird Zweige treiben und Frucht tragen und zu einer herrlichen Zeder werden. Und unter ihr werden alle Vögel wohnen
33, alles, was Flügel hat; im Schatten ihrer Zweige werden sie wohnen.
24 Und alle Bäume des Feldes werden erkennen, dass ich, der HERR, den hohen Baum erniedrige, den niedrigen Baum erhöhe, dass ich den grünen Baum vertrocknen lasse und den dürren Baum zum Blühen bringe
34. Ich, der HERR, habe geredet und werde es tun
35.