Weheruf über die falschen Hirten — Verheißung eines gerechten Königs
1 1Wehe den Hirten, die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen
2!, spricht der HERR
3.
2 Darum, so spricht der HERR, der Gott Israels, über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und sie vertrieben und habt nicht nach ihnen gesehen
45. Siehe, ich werde die Bosheit eurer Taten an euch heimsuchen
6, spricht der HERR
7.
3 8Und ich selbst werde den Rest meiner Schafe sammeln aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben habe
9. Und ich werde sie auf ihre Weideplätze zurückbringen
10. Da werden sie fruchtbar sein und sich mehren
11.
4 Und ich werde Hirten über sie erwecken, die werden sie weiden
12. Und sie sollen sich nicht mehr fürchten und nicht erschrecken noch vermisst werden
13, spricht der HERR
14.
5 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR
15, da werde ich dem David einen gerechten Spross
16 erwecken
17. Der wird als König regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit im Land üben
18.
6 In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen
19. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: »Der HERR, unsere Gerechtigkeit«
20.
7 Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR
21, da wird man nicht mehr sagen: So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat
22! —
8 sondern: So wahr der HERR lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel heraufgeführt und sie gebracht hat aus dem Land des Nordens und aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben hatte
23! Und sie sollen in ihrem Land wohnen
24.
Aussprüche über die falschen Propheten
9 25Über die Propheten: Gebrochen ist mein Herz in meinem Innern, es zittern alle meine Gebeine. Ich bin wie ein Betrunkener und wie ein Mann, den der Wein überwältigt hat, vor dem HERRN und wegen seiner heiligen Worte
26.
10 Denn das Land ist voll von Ehebrechern
27 — denn wegen des Fluches
28 vertrocknet das Land, verdorren die Weideplätze der Steppe
29 —, und ihr Lauf ist Bosheit
30, und ihre Stärke
31 ist Unrecht.
11 Ja, selbst Propheten und Priester sind ruchlos
32. Sogar in meinem Haus habe ich ihre Bosheit gefunden
33, spricht der HERR
34.
12 Darum wird ihnen ihr Weg sein wie schlüpfrige <Stellen, ein Weg,> auf dem sie in der Dunkelheit gestoßen werden
35 und fallen
36; denn ich bringe Unheil über sie, das Jahr ihrer Heimsuchung
37, spricht der HERR
38.
13 Auch bei den Propheten Samarias habe ich Anstößiges gesehen: Sie traten im <Namen des> Baal als Propheten auf
39 und führten mein Volk Israel irre
40.
14 Aber bei den Propheten Jerusalems habe ich Schauderhaftes gesehen
41: Ehebrechen und in der Lüge leben
42! Und sie stärken <dabei noch> die Hände der Übeltäter, damit sie nicht umkehren, jeder von seiner Bosheit
43. Sie alle sind für mich wie Sodom und seine
44 Bewohner wie Gomorra
45.
15 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen über die Propheten: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen und sie mit giftigem Wasser tränken
46; denn von den Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen über das ganze Land.
16 So spricht der HERR der Heerscharen: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen. Sie täuschen euch, die Vision ihres Herzens reden sie, nichts <aber> aus dem Mund des HERRN
47.
17 Sie sagen stets zu denen, die mich verworfen haben: »Der HERR hat geredet
48: Ihr werdet Frieden haben«,
49 und zu jedem, der in der Verstocktheit seines Herzens lebt
50, sagen sie: »Kein Unglück wird über euch kommen
51.«
18 Denn wer hat im Rat des HERRN gestanden, dass er sein Wort gesehen und gehört hätte
52? Wer hat auf sein Wort gelauscht und gehört?
19 Siehe, ein Sturmwind des HERRN, <sein> Grimm, ist hervorgebrochen, ein wirbelnder Sturmwind; auf den Kopf der Gottlosen wirbelt er herab
53.
20 Nicht wendet sich der Zorn des HERRN, bis er getan und bis er ausgeführt hat die Pläne seines Herzens. Am Ende der Tage werdet ihr das voll verstehen
5455.
21 Ich habe die Propheten nicht gesandt, und doch sind sie gelaufen. Ich habe nicht zu ihnen geredet, und doch haben sie geweissagt
56.
22 Hätten sie aber in meinem Rat gestanden, dann würden sie mein Volk meine Worte hören lassen und es abbringen von seinem bösen Weg und von der Bosheit seiner Taten.
23 Bin ich <nur> ein Gott aus der Nähe, spricht der HERR
57, und nicht <auch> ein Gott aus der Ferne
58?
24 Oder kann sich jemand in Schlupfwinkeln verbergen, und ich,
ich sähe ihn nicht?
59, spricht der HERR
60. Bin ich es nicht, der den Himmel und die Erde erfüllt?
61, spricht der HERR
62.
25 Ich habe gehört, was die Propheten sagen, die in meinem Namen Lüge weissagen und sprechen: Mir träumte, mir träumte
63!
26 Wie lange <noch>? Haben die Propheten <etwa> im Sinn — sie, die Lüge weissagen und Propheten des Truges ihres Herzens sind
64 —,
27 beabsichtigen sie <etwa>, meinen Namen bei meinem Volk in Vergessenheit zu bringen durch ihre Träume, die sie einer dem anderen erzählen, so wie ihre Väter meinen Namen über dem Baal vergaßen?
65
28 Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit
6667! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam
68?, spricht der HERR
69.
29 Ist mein Wort nicht brennend wie Feuer, spricht der HERR
70, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert
71?
30 Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR
72, die einer vom anderen meine Worte stehlen.
31 Siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR
73, die ihre <eigene> Zunge nehmen und sprechen: Ausspruch <des HERRN>
74.
32 Siehe, ich will an die, die Lügenträume weissagen, spricht der HERR
75, und die sie erzählen und mein Volk irreführen
76 mit ihren Lügen und mit ihrer Flunkerei! Ich aber, ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen
77. Sie nützen diesem Volk gar nichts, spricht der HERR
78.
33 79Und wenn dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester dich fragt: Was ist die Last
80 des HERRN? — dann sage zu ihnen: Ihr seid die Last! Aber ich
81 werde euch abwerfen
82, spricht der HERR
83.
34 Und der Prophet und der Priester und das Volk, die sagen: »Last des HERRN«, einen solchen Mann und sein Haus
84 werde ich heimsuchen
85.
35 So sollt ihr sagen, jeder zu seinem Nächsten und jeder zu seinem Bruder: Was hat der HERR geantwortet? oder: Was hat der HERR geredet
86?
36 Aber das Wort »Last des HERRN« sollt ihr nicht mehr erwähnen
87, denn die Last wird für jeden sein <eigenes> Wort sein
88. Denn ihr verdreht die Worte des lebendigen Gottes
89, des HERRN der Heerscharen, unseres Gottes.
90
37 So sollst du zum Propheten sagen: Was hat der HERR dir geantwortet? oder: Was hat der HERR geredet
91?
38 Wenn ihr aber sagt: »Last des HERRN« — darum, so spricht der HERR: Weil ihr dieses Wort sagt: »Last des HERRN«, obwohl ich euch habe ausrichten lassen
92: Ihr sollt nicht sagen: »Last des HERRN« —
39 darum, siehe, ich werde euch ganz vergessen
93 und euch und die Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, von meinem Angesicht verwerfen
94.
40 Und ich werde ewige Schmach auf euch legen und ewige Schande, die nicht vergessen wird.
95