1 Wenn du umkehrst, Israel, spricht der HERR
1, zu mir umkehrst
2 und wenn du deine Scheusale von meinem Angesicht entfernst, dann brauchst du nicht mehr umherzuschweifen
3!
2 Und wenn du schwörst: So wahr der HERR lebt
4! — in Wahrheit
56, in Recht
7 und in Gerechtigkeit —, dann werden die Nationen sich in ihm
8 segnen
910 und sich in ihm
11 rühmen
12.
3 Denn so spricht der HERR zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Pflügt euch Neuland
1314 und sät nicht unter die Dornen
15!
4 Beschneidet euch für den HERRN und entfernt die Vorhäute eurer Herzen
16, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem, damit mein Zorn nicht ausbricht wie ein Feuer und unauslöschlich brennt wegen der Bosheit eurer Taten
17!
Babylon, der Feind aus dem Norden — Jeremias Leiden an seiner Gerichtsvision
5 Verkündigt es in Juda und lasst es in Jerusalem hören und sagt: Stoßt ins Horn auf dem Land
18! Ruft aus voller Kehle und sagt: Versammelt euch und lasst uns in die befestigten Städte ziehen
19!
6 Richtet ein Feldzeichen auf nach Zion hin! Flieht, bleibt nicht stehen! Denn ich bringe Unglück von Norden her und einen großen Zusammenbruch
20.
7 Ein Löwe
21 steigt herauf aus seinem Dickicht, und ein Zerstörer der Nationen bricht auf. Er zieht von seinem Ort aus, um dein Land zur Wüste zu machen, deine Städte verfallen, sind ohne Bewohner
22.
8 Darum gürtet euch Sacktuch um, klagt und jammert
23! Denn die Glut des Zornes des HERRN hat sich nicht von uns abgewandt
24.
9 Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR
25, da wird das Herz
26 des Königs und das Herz
27 der Obersten vergehen. Und die Priester werden sich entsetzen und die Propheten erstarrt sein
28.
10 Da sprach ich
29: Ach, Herr, HERR! Fürwahr, bitter getäuscht hast du dieses Volk und Jerusalem, als du sprachst: Ihr werdet Frieden haben! — und <nun> dringt <uns> das Schwert bis an die Seele
30.
11 In jener Zeit wird diesem Volk und Jerusalem gesagt werden: Ein heißer Wind von den kahlen Höhen
31 in der Wüste kommt <gerade>wegs zur Tochter meines Volkes, nicht zum Worfeln und nicht zum Läutern
32, <sondern>
12 ein Wind, stärker als dieser, wird <von> mir kommen. Nun will auch ich Gerichtsurteile über sie sprechen
33.
13 Siehe, wie Wolken zieht er herauf, und wie der Sturmwind sind seine Wagen
34, schneller als Adler seine Pferde
35. Wehe uns! Denn wir sind überwältigt.
14 Wasche dein Herz rein
36 von Bosheit, Jerusalem, damit du gerettet wirst! Wie lange sollen deine heillosen Pläne in deinem Innern schlummern
3738?
15 Denn eine Stimme berichtet von Dan
39 her und verkündet Unheil
40 vom Gebirge Ephraim aus.
16 Ruft es den Nationen ins Gedächtnis
41, siehe, verkündet es Jerusalem
42: Belagerer kommen aus einem fernen Land
43 und lassen ihre Stimme erschallen gegen die Städte Judas!
17 Wie Wächter auf dem Feld sind sie ringsumher gegen Jerusalem
4445. Denn gegen mich ist es widerspenstig gewesen
46, spricht der HERR
47.
18 Dein Weg und deine Taten haben dir das gebracht
48; das ist deine Bosheit
49, dass es bitter ist
50 und bis an dein Herz dringt.
19 Meine Eingeweide, meine Eingeweide
51! Ich muss mich winden. Die Wände meines Herzens! Es tobt in mir mein Herz
52. Ich kann nicht schweigen
53. Denn du, meine Seele, hörst den Schall des Horns, Kriegsgeschrei
54;
20 Zusammenbruch über Zusammenbruch wird ausgerufen. Denn das ganze Land ist überwältigt. Plötzlich sind meine Zelte überwältigt, meine Zeltdecken in einem Augenblick
55.
21 Wie lange muss ich das Feldzeichen sehen, den Schall des Horns hören? —
22 Denn mein Volk ist närrisch
56, mich kennen sie nicht
57. Törichte Kinder sind sie und unverständig
58. Weise sind sie, Böses zu tun; aber Gutes zu tun, verstehen sie nicht
59. —
23 Ich schaue die Erde, und siehe, sie ist wüst und leer
60, und zum Himmel, und sein Licht ist nicht da
61.
24 Ich schaue die Berge, und siehe, sie beben, und alle Hügel schwanken
62.
25 Ich schaue, und siehe, kein Mensch ist da; und alle Vögel des Himmels sind entflohen
63.
26 Ich schaue, und siehe, das Fruchtland
64 ist eine Wüste
65; und alle seine Städte sind niedergerissen vor dem HERRN, vor der Glut seines Zornes.
27 Denn so spricht der HERR: Öde soll das ganze Land werden
66; doch will ich nicht ein Ende <mit ihm> machen
67.
28 Darum wird die Erde trauern
68, und der Himmel oben schwarz werden. Denn ich habe es geredet, ich habe beschlossen, und ich werde es nicht bereuen und nicht davon ablassen
6970.
29 Vor dem Geschrei der Reiter und Bogenschützen flieht jede Stadt; sie
71 gehen ins Dickicht und ersteigen die Felsen. Jede Stadt ist verlassen, und kein Mensch wohnt <mehr> darin
72.
30 Und du, Überwältigte, was wirst du tun
73? Wenn du dich auch in Karmesin kleidest, wenn du mit goldenem Schmuck dich schmückst, wenn du deine Augen mit Schminke vergrößerst
7475; vergeblich machst du dich schön. Die Liebhaber verschmähen dich, sie trachten dir nach dem Leben
76.
31 Denn eine Stimme wie die von einer Kreißenden höre ich, das Klagegeschrei
77 wie von einer Erstgebärenden
78, die Stimme der Tochter Zion. Sie seufzt, sie breitet ihre Hände aus
79: Wehe mir! Denn meine Seele erliegt den Mördern
80.