Dem eigenen Unrecht preisgegeben
1 Wehe mir! Denn mir ist es ergangen wie beim Einsammeln des Obstes, wie bei der Nachlese der Weinernte: keine Traube zu essen, <keine> Frühfeige, die meine Seele begehrt
1!
2 Verloren gegangen ist der Fromme aus dem Land, und da ist kein Rechtschaffener unter den Menschen
2: Sie alle lauern auf Bluttaten, sie jagen jeder seinen Bruder mit dem Netz
3.
3 Auf das Böse sind beide Hände <aus>, um es gut auszuführen
4. Der Oberste fordert, und der Richter <richtet> gegen Entgelt, und der Große entscheidet nach der Gier seiner eigenen Seele
56, und sie flechten es ineinander.
4 Der Beste unter ihnen ist wie ein Dornstrauch, der Rechtschaffenste unter ihnen wie eine Dornhecke
78. <Aber> der Tag deiner Wächter
9 kommt
1011, deine Heimsuchung. Dann wird ihre Verwirrung da sein.
5 Glaubt nicht dem Gefährten, verlasst euch nicht auf den Vertrauten! Vor der, die an deinem Busen liegt
12, hüte die Pforten deines Mundes!
6 Denn der Sohn behandelt den Vater verächtlich, die Tochter erhebt sich gegen ihre Mutter, die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter; die Feinde eines Mannes sind seine <eigenen> Hausgenossen
13.
7 Ich aber, ich will nach dem HERRN ausschauen
14, will warten auf den Gott meines Heils
15; mein Gott wird mich erhören.
Die Antwort der Gemeinde
8 Freue dich nicht über mich, meine Feindin
16! Denn bin ich gefallen, stehe ich wieder auf
17; wenn ich <auch> in Finsternis
18 sitze, ist der HERR <doch> mein Licht
19.
9 Das Zürnen des HERRN will ich tragen — denn ich habe gegen ihn gesündigt
20 —, bis er meinen Rechtsstreit führt und mir Recht verschafft
21. Er wird mich herausführen an das Licht, ich werde seine Gerechtigkeit anschauen
22.
10 Und meine Feindin soll es sehen, und Beschämung soll sie bedecken
23, die zu mir sprach: Wo ist der HERR, dein Gott?
24 Meine Augen werden ihre Lust an ihr sehen
25; jetzt wird sie zertreten wie Straßenkot
26.
11 Ein Tag <kommt>, deine Mauern aufzubauen
27. An jenem Tag wird die Schranke
28 fern sein
29;
12 an jenem Tag, da wird man zu dir kommen von Assur und den Städten Mazors
30 und von Mazor
31 bis zum Strom und von Meer zu Meer und von Gebirge zu Gebirge
32.
13 Und das Land
33 wird zur Öde werden um seiner Bewohner willen, wegen der Frucht ihrer Taten
34.
14 Weide dein Volk mit deinem Stab
35, die Herde deines Erbteils
36, die einsam im Wald wohnt
37, mitten im Fruchtland
38, dass sie weiden in Baschan und Gilead
39 wie in den Tagen der Vorzeit
40!
15 Wie in den Tagen, als du aus dem Land Ägypten zogst, werde ich es Wunder sehen lassen
4142.
16 Die Nationen sollen es sehen und beschämt werden trotz all ihrer Macht. Sie werden die Hand auf den Mund legen
43, ihre Ohren werden taub sein;
17 sie werden Staub lecken wie die Schlange, wie die kriechenden <Tiere> der Erde
44; zitternd werden sie hervorkommen aus ihren Burgen
45; zum HERRN, unserem Gott, werden sie sich bebend wenden und vor dir sich fürchten
46.
18 Wer ist ein Gott wie du
47, der Schuld vergibt
48 und Vergehen verzeiht
4950 dem Rest seines Erbteils! Nicht für immer behält er seinen Zorn, denn er hat Gefallen an Gnade
51.
19 Er wird sich wieder über uns erbarmen
52, wird unsere Schuld niedertreten. Und du wirst alle ihre
53 Sünden in die Tiefen des Meeres werfen
54.
20 Du wirst an Jakob Treue
55 erweisen
56, an Abraham Gnade, die du unsern Vätern geschworen hast von den Tagen der Vorzeit her
57.