Psalm 181
1 Dem Chorleiter. Von dem Knecht des HERRN, von David, der die Worte dieses Liedes zum HERRN redete an dem Tag, als der HERR ihn gerettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls.
2 Und er sprach: Ich liebe dich, HERR
2, meine Stärke!
3 Der HERR ist mein Fels und meine Burg
3 und mein Retter, mein Gott ist mein Hort, bei dem ich mich berge, mein Schild
4 und das Horn meines Heils, meine hohe Feste
5.
4 »Gepriesen!«, rufe ich
6 zum HERRN, so werde ich vor meinen Feinden gerettet.
5 Es umfingen mich Bande des Todes
7, und Bäche des Verderbens erschreckten mich
8.
6 Fesseln des Scheols umgaben mich, ich stand vor den Fallen des Todes
910.
7 In meiner Bedrängnis rief ich zum HERRN, und ich schrie zu meinem Gott. Er hörte aus seinem Tempel meine Stimme, und mein Schrei vor ihm drang an seine Ohren
11.
8 Da wankte und bebte die Erde, die Grundfesten der Berge erzitterten und wankten
12, denn er war <von Zorn> entbrannt.
9 Rauch stieg auf von seiner Nase, und Feuer fraß aus seinem Mund
13, glühende Kohlen brannten aus ihm
14.
10 Er neigte den Himmel und fuhr hernieder
15, und Dunkel war unter seinen Füßen.
11 Er fuhr auf einem Cherub und flog daher, so schwebte er auf den Flügeln des Windes
16.
12 Er machte Finsternis zu seinem Versteck rings um sich her, zu seiner Laube Wasserdunkel, dichtes Gewölk
17.
13 Aus dem Glanz vor ihm zogen seine Wolken vorüber <mit> Hagel und Feuerkohlen
18.
14 Und der HERR donnerte im Himmel, und der Höchste ließ seine Stimme erschallen
19 <mit> Hagel und Feuerkohlen.
15 Und er schoss seine Pfeile und zerstreute sie, er schleuderte Blitze und verwirrte sie
20.
16 Da wurden sichtbar die Betten des Wassers
21, und die Fundamente der Welt wurden aufgedeckt vor deinem Schelten, HERR, vor dem Schnauben des Hauchs deiner Nase.
17 Er griff aus der Höhe, erfasste mich, zog mich heraus aus großen Wassern
22.
18 Er rettete mich vor meinem starken Feind und vor meinen Hassern, denn sie waren mächtiger als ich
23.
19 Sie ereilten mich
24 am Tage meines Unglücks, aber der HERR wurde mir zur Stütze.
20 Und er führte mich heraus ins Weite
25, er befreite mich, weil er Gefallen an mir hatte.
21 Der HERR handelte an mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vergalt er mir
26.
22 Denn ich habe die Wege des HERRN eingehalten und bin von meinem Gott nicht gottlos abgewichen
2728.
23 Denn alle seine Rechtsbestimmungen waren vor mir, und seine Ordnungen wies ich nicht von mir
29.
24 Auch war ich untadelig
30 gegen ihn und hütete mich vor meiner Schuld.
25 So vergalt der HERR mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen.
26 Gegen den Treuen verhältst du dich treu, gegen den untadeligen Mann untadelig
31.
27 Gegen den Reinen zeigst du dich rein, gegen den Verkehrten aber verdreht.
28 Ja, du rettest das arme
32 Volk und erniedrigst hochmütige Augen.
29 Ja, du lässt meine Leuchte strahlen. Der HERR, mein Gott, erhellt meine Finsternis
33.
30 Denn mit dir erstürme ich einen Wall
34, und mit meinem Gott überspringe ich eine Mauer
3536.
31 Gott — sein Weg ist untadelig
37; des HERRN Wort ist lauter
38; ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen.
32 Denn wer ist Gott außer dem HERRN? Und wer ist ein Fels als nur unser Gott
39?
33 Gott umgürtet mich mit Kraft und untadelig
40 macht er meinen Weg.
34 Er macht meine Füße den Hirschen gleich, und stellt mich hin auf meine Höhen
41.
35 Er lehrt meine Hände das Kämpfen und meine Arme spannen den ehernen Bogen
42.
36 Und du gabst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stützte mich
43, und deine Herabneigung
44 machte mich groß.
37 Du schaffst Raum meinen Schritten unter mir
45, und meine Knöchel haben nicht gewankt
46.
38 Meinen Feinden jagte ich nach und erreichte sie, und ich kehrte nicht um, bis ich sie aufgerieben hatte.
39 Ich zerschmetterte sie, dass sie nicht mehr aufstehen konnten; sie fielen unter meine Füße.
40 Und du umgürtetest mich mit Kraft zum Kampf, beugtest unter mich, die gegen mich aufstanden.
41 Meine Feinde aber — du hast sie vor mir in die Flucht geschlagen
47, und meine Hasser, ich habe sie vernichtet
4849.
42 Sie schrien — aber da war kein Retter — zum HERRN, doch er antwortete ihnen nicht
50.
43 Und ich zermalmte sie wie Staub vor dem Wind; wie Straßenkot schüttete ich sie aus.
44 Du hast mich gerettet aus den Streitigkeiten des Volkes; du hast mich zum Haupt der Nationen gesetzt; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir.
45 Sowie ihr Ohr hörte, gehorchten sie mir; die Söhne der Fremde schmeichelten mir
51.
46 Die Söhne der Fremde sanken hin und zitterten hervor aus ihren Festungen.
47 Der HERR lebt! Gepriesen sei mein Fels und erhoben der Gott meines Heils
52!
48 Der Gott, der mir Rache gab und mir die Völker unterwarf,
49 der mich rettete vor meinen zornigen Feinden
53. Du erhöhtest mich über die, die gegen mich aufstanden; von dem Mann der Gewalttat hast du mich befreit.
50 Darum will ich dich preisen unter den Völkern
54, HERR, und will spielen deinem Namen
55,
51 der seinem König große Rettungen schenkt
5657 und Gnade erweist seinem Gesalbten, David und seinen Nachkommen ewig
58.