Ez 15

Gegen Jerusalem, das unnütze Holz vom Weinstock: 15,1-8

1 Das Wort des Herrn erging an mich:

2 Menschensohn, was hat das Holz des Weinstocks /
 
vor dem Holz aller anderen Sträucher voraus, /
 
die zwischen den Bäumen des Waldes wachsen?

3 Nimmt man es etwa, um daraus etwas zu machen? /
 
Oder gebraucht man es als Pflock /
 
und hängt allerlei Geräte daran auf?

4 Nein, man wirft es dem Feuer zum Fraß vor. /
 
Sind dann die beiden Enden des Holzes vom Feuer verzehrt und hat die Glut seine Mitte erfasst, /
 
ist es dann noch geeignet, /
 
um etwas daraus zu machen? 1

5 Schon als es noch ganz war, /
 
konnte man nichts daraus machen. Hat das Feuer es aber gefressen und ist es verglüht, /
 
kann man erst recht nichts daraus machen.

6 Darum - so spricht Gott, der Herr: /
 
Wie ich das Holz des Weinstocks, /
 
das zwischen den Bäumen des Waldes heranwuchs, dem Feuer zum Fraß übergab, /
 
so behandle ich auch die, die in Jerusalem wohnen. 2

7 Wenn ich meinen Blick auf sie richte, /
 
dann wird sie, auch wenn sie dem Feuer entkommen, das Feuer verzehren. Ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin, /
 
wenn ich meinen Blick auf sie richte.

8 Ich mache das Land zur Wüste; /
 
denn sie haben die Treue gebrochen - /
 
Spruch Gottes, des Herrn.

1 ℘ Joh 15,6
2 6f: Das Gleichnis vom Rebholz mit dem anschließenden Drohwort ist in die Situation Jerusalems von 586 v. Chr. hineingesprochen. Das Feuer des göttlichen Gerichts hat 597 gewütet; es wird auch den Rest verzehren.