Die Totenklage über den Pharao, das gefangene Krokodil: 32,1-16
1 Am ersten Tag des zwölften Monats im zwölften Jahr erging das Wort des Herrn an mich:
2 Menschensohn, stimm die Totenklage an über den Pharao, den König von Ägypten, und sag zu ihm: Löwe der Völker, jetzt bist du verstummt. /
Und doch warst du wie ein Krokodil in den Seen, hast die Flüsse aufgepeitscht, /
das Wasser mit deinen Füßen verschmutzt /
und die Fluten aufgewühlt.
12
3 So spricht Gott, der Herr: /
Ich werfe über dich mein Netz, ein Heer von vielen Völkern, /
die ziehen dich herauf in meinem Schleppnetz.
3
4 Dann werfe ich dich aufs Land, /
schleudere dich aufs freie Feld. Alle Vögel des Himmels sollen sich auf dich setzen /
und ich sättige mit dir alle Tiere der Erde.
5 Ich lege dein Fleisch auf den Bergen aus /
und fülle die Täler mit deinem Aas.
6 Ich tränke das Land bis hin zu den Bergen /
mit der Flut deines Blutes; /
die Schluchten sollen sich damit füllen.
7 Wenn dein Leben erlischt, /
will ich den Himmel bedecken /
und die Sterne verdüstern. Die Sonne decke ich zu mit Wolken, /
der Mond lässt sein Licht nicht mehr leuchten.
4
8 Deinetwegen verdunkle ich /
alle die strahlenden Lichter am Himmel und lege Finsternis über dein Land - /
Spruch Gottes, des Herrn.
9 Ich versetze viele Völker in Kummer, /
wenn ich ihnen und all den Ländern, die du nicht kanntest, /
deinen Zusammenbruch melde.
10 Über dich werden viele Völker entsetzt sein, /
ihren Königen sträuben sich deinetwegen die Haare, /
wenn ich mein Schwert gegen sie schwinge. Sie zittern erregt am Tag deines Sturzes, /
jeder hat Angst um sein Leben.
5
11 Denn so spricht Gott, der Herr: /
Das Schwert des Königs von Babel kommt über dich.
6
12 Durch das Schwert der Krieger /
bringe ich dein Gefolge zu Fall. Sie sind die gewalttätigsten unter den Völkern. /
Sie verwüsten den Stolz von Ägypten, /
all seine Pracht wird zerstört.
13 All sein Vieh lasse ich sterben /
an den großen Gewässern. Keines Menschen Fuß wird das Wasser mehr trüben, /
noch werden die Hufe der Tiere es trüben.
14 Dann mache ich die Gewässer klar /
und die Flüsse lasse ich dahingleiten wie Öl - /
Spruch Gottes, des Herrn.
15 Wenn ich Ägypten zum Ödland mache, /
wenn das Land und alles, was darin ist, verödet, wenn ich alle seine Bewohner erschlage, /
dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.
16 Das ist eine Totenklage, die man anstimmen soll; die Töchter der Völker sollen sie anstimmen. Die Totenklage über Ägypten und all seine Pracht sollen sie singen - Spruch Gottes, des Herrn.
Die Totenklage über den Pharao und sein Gefolge: 32,17-32
17 Am fünfzehnten Tag des ersten Monats im zwölften Jahr erging das Wort des Herrn an mich:
7
18 Menschensohn, jammre über die Pracht Ägyptens und geleite sie hinab in die Unterwelt, sie und die Töchter mächtiger Völker, bring sie zu denen, die ins Grab gesunken sind.
8
19 Wen hast du an Schönheit übertroffen? /
Stürz hinab und lieg bei den unbeschnittenen Männern!
9
20 Mitten unter die, die das Schwert erschlug, /
werden sie fallen . . .
21 Dann sagen die starken Helden in der Unterwelt über die Ägypter: /
Samt ihren Helfern sind sie herabgestürzt und liegen da wie die unbeschnittenen Männer, /
wie die, die das Schwert erschlug.
22 Dort liegt Assur und sein ganzes Heer, /
ringsum sind seine Gräber. Sie alle hat man erschlagen, /
sie fielen unter dem Schwert.
23 Im tiefsten Grund einer Grube /
gab man ihm sein Grab. Sein Heer liegt rings um sein Grab. /
Sie alle hat man erschlagen, sie fielen unter dem Schwert, /
sie, die einst im Land der Lebenden Schrecken verbreitet haben.
24 Dort liegt Elam und all sein Gefolge /
rings um sein Grab. Sie alle hat man erschlagen, /
sie fielen unter dem Schwert, in die Unterwelt sind sie hinabgestürzt /
wie die unbeschnittenen Männer, sie, die einst im Land der Lebenden /
ihren Schrecken verbreitet haben. Jetzt aber haben sie ihre Schande zu tragen /
zusammen mit denen, die ins Grab gesunken sind.
25 Mitten unter denen, die man erschlug, /
hat man ihm und seinem ganzen Gefolge das Lager bereitet. Rings um ihn her sind die Gräber /
von all den Unbeschnittenen, /
die man mit dem Schwert erschlug. Im Land der Lebenden haben sie Schrecken verbreitet, /
jetzt aber haben sie ihre Schande zu tragen, /
zusammen mit denen, die ins Grab gesunken sind. Mitten unter Erschlagene legte man sie. /
26 Dort liegen Meschech und Tubal und all ihr Gefolge. Rings um sie her sind die Gräber /
von all den Unbeschnittenen, /
die man mit dem Schwert erschlug; /
und doch haben sie einst im Land der Lebenden Schrecken verbreitet.
10
27 Aber sie liegen nicht bei den gefallenen Kriegern aus früheren Zeiten, /
die mit ihrer Rüstung in die Unterwelt hinabgestiegen sind, denen man das Schwert unter den Kopf /
und den Schild auf die Gebeine gelegt hat; /
denn die Krieger hatten im Land der Lebenden Schrecken verbreitet.
11
28 Auch du wirst inmitten der Unbeschnittenen zerbrochen /
und liegst bei denen, die das Schwert erschlug.
29 Dort liegt Edom, mit seinen Königen /
und all seinen Fürsten, die man trotz ihrer Stärke zu denen gelegt hat, /
die das Schwert erschlug. Sie liegen da bei den unbeschnittenen Männern, /
bei denen, die ins Grab gesunken sind.
12
30 Dort liegen alle Fürsten des Nordens /
und alle Männer von Sidon; /
sie stürzten hinab wie alle, die man erschlug. Trotz ihrer Schrecken erregenden Stärke /
sind sie zuschanden geworden; bei den Unbeschnittenen liegen sie, /
bei denen, die das Schwert erschlug. Jetzt haben sie ihre Schande zu tragen /
zusammen mit denen, die ins Grab gesunken sind.
13
31 Der Pharao wird sie sehen /
und er tröstet sich über den Verlust /
seines ganzen Gefolges. Jetzt sind sie vom Schwert erschlagen, /
der Pharao und seine ganze Streitmacht - /
Spruch Gottes, des Herrn.
32 Denn ich habe vor ihm im Land der Lebenden Schrecken verbreitet. /
Doch jetzt liegt der Pharao da mit seinem ganzen Gefolge /
inmitten der unbeschnittenen Männer, bei denen, die das Schwert erschlug - /
Spruch Gottes, des Herrn.