Gott und die Götzenbilder: 10,1-16
1 Hört das Wort, das der Herr zu euch spricht, ihr vom Haus Israel.
2 So spricht der Herr: Gewöhnt euch nicht an den Weg der Völker, /
erschreckt nicht vor den Zeichen des Himmels, /
wenn auch die Völker vor ihnen erschrecken.
3 Denn die Gebräuche der Völker sind leerer Wahn. /
Ihre Götzen sind nur Holz, das man im Wald schlägt, /
ein Werk aus der Hand des Schnitzers, /
mit dem Messer verfertigt.
1
4 Er verziert es mit Silber und Gold, /
mit Nagel und Hammer macht er es fest, sodass es nicht wackelt.
2
5 Sie sind wie Vogelscheuchen im Gurkenfeld. /
Sie können nicht reden; /
man muss sie tragen, weil sie nicht gehen können. Fürchtet euch nicht vor ihnen; /
denn sie können weder Schaden zufügen /
noch Gutes bewirken.
6 Niemand, Herr, ist wie du: /
Groß bist du und groß an Kraft ist dein Name.
7 Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? /
Ja, das steht dir zu. Denn unter allen Weisen der Völker /
und in jedem ihrer Reiche ist keiner wie du.
8 Sie alle sind töricht und dumm. /
Was die nichtigen Götzen zu bieten haben - Holz ist es.
9 Sie sind gehämmertes Silber aus Tarschisch und Gold aus Ofir, /
Arbeit des Schnitzers und Goldschmieds; violetter und roter Purpur ist ihr Gewand; /
sie alle sind nur das Werk kunstfertiger Männer.
10 Der Herr aber ist in Wahrheit Gott, /
lebendiger Gott und ewiger König. Vor seinem Zorn erbebt die Erde, /
die Völker halten seinen Groll nicht aus.
11 Von jenen dagegen sollt ihr sagen: /
Die Götter, die weder Himmel noch Erde erschufen, /
sie sollen verschwinden von der Erde und unter dem Himmel.
3
12 Er aber hat die Erde erschaffen durch seine Kraft, /
den Erdkreis gegründet durch seine Weisheit, /
durch seine Einsicht den Himmel ausgespannt.
4
13 Lässt er seine Stimme ertönen, /
dann rauschen die Wasser am Himmel. Wolken führt er herauf vom Rand der Erde; /
er lässt es blitzen und regnen, /
aus seinen Kammern entsendet er den Wind.
5
14 Töricht steht jeder Mensch da, ohne Erkenntnis, /
beschämt jeder Goldschmied mit seinem Götzenbild; denn seine Bilder sind Trug, /
kein Atem ist in ihnen.
6
15 Nichtig sind sie, ein Spottgebilde. /
Zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zugrunde.
16 Anders der Gott, der Jakobs Anteil ist. /
Denn er ist der Schöpfer des Alls und Israel der Stamm, der ihm gehört. /
Herr der Heere ist sein Name.
Klage und Bitte: 10,17-25
17 Raff dein Bündel zusammen! Fort aus dem Land, /
du schwer bedrängte Stadt!
18 Denn so spricht der Herr: Fürwahr, diesmal schleudere ich /
die Bewohner des Landes hinweg und bringe sie in Bedrängnis, /
damit sie mich finden.
19 Weh mir ob meines Zusammenbruchs! /
Unheilbar ist meine Wunde. Ich aber hatte gedacht: /
Das ist doch nur eine Krankheit, die ich ertragen kann.
7
20 Nun ist mein Zelt verwüstet, /
alle meine Zeltstricke sind zerrissen. Meine Kinder gingen von mir fort /
und sind nicht mehr. Niemand schlägt mein Zelt wieder auf /
und breitet darüber die Zeltdecken aus.
21 Denn töricht waren die Hirten, /
den Herrn suchten sie nicht; deshalb hatten sie keinen Erfolg /
und ihre ganze Herde wurde zerstreut.
22 Horch, eine Kunde trifft eben ein, /
großes Getöse vom Nordland her: Judas Städte sollen zum Ödland werden, /
zur Behausung für Schakale.
8
23 Ich weiß, Herr, dass der Mensch seinen Weg nicht zu bestimmen vermag, /
dass keiner beim Gehen seinen Schritt lenken kann.
24 Herr, züchtige mich, doch mit rechtem Maß, /
nicht in deinem Zorn, /
sonst machst du mich allzu elend.
9
25 Gieß deinen Zorn aus über die Völker, /
die dich nicht kennen, und über die Stämme, /
die deinen Namen nicht anrufen. Denn sie haben Jakob verschlungen und vernichtet, /
seine Wohnstätte verwüstet.