Die Verheißung der Geburt des göttlichen Kindes: 9,1-6
1 Das Volk, das im Dunkel lebt, /
sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, /
strahlt ein Licht auf.
1
2 Du erregst lauten Jubel /
und schenkst große Freude. Man freut sich in deiner Nähe, /
wie man sich freut bei der Ernte, /
wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird.
2
3 Denn wie am Tag von Midian zerbrichst du das drückende Joch, /
das Tragholz auf unserer Schulter und den Stock des Treibers.
3
4 Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, /
jeder Mantel, der mit Blut befleckt ist, /
wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers.
5 Denn uns ist ein Kind geboren, /
ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; /
man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, /
Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.
4
6 Seine Herrschaft ist groß /
und der Friede hat kein Ende. Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich; /
er festigt und stützt es durch Recht und Gerechtigkeit, /
jetzt und für alle Zeiten. Der leidenschaftliche Eifer des Herrn der Heere /
wird das vollbringen.
Die Ankündigung des Strafgerichts über Israel: 9,7-20
7 Der Herr hat ein Wort gegen Jakob geschleudert, /
es fiel in Israel nieder.
8 Das ganze Volk sollte zur Einsicht kommen, /
Efraim und wer in Samaria wohnt, /
alle, die hochmütig prahlten:
9 Die Ziegelmauern sind gefallen, /
jetzt bauen wir mit Quadern; die Maulbeerbäume hat man gefällt, /
jetzt pflanzen wir Zedern.
10 Da stachelte der Herr Jakobs Gegner auf /
und hetzte seine Feinde gegen ihn,
5
11 Aram im Osten, die Philister im Westen, /
und sie fraßen Israel mit gierigem Maul. Doch bei all dem lässt sein Zorn nicht nach, /
seine Hand bleibt ausgestreckt.
6
12 Aber das Volk kehrte nicht um zu dem, der es schlug; /
sie suchten den Herrn der Heere nicht.
13 Da schnitt der Herr dem Volk Israel den Kopf und den Schwanz ab, /
Palmzweig und Binse am selben Tag:
78
14 Die Ältesten und Vornehmen, sie sind der Kopf; /
der Schwanz sind die Propheten, die Lügen verkünden.
15 Die Führer dieses Volks sind Verführer; /
wer sich von ihnen führen lässt, /
wird in die Irre geleitet.
9
16 Deshalb verschont der Herr weder die Männer, /
noch hat er mit den Witwen und Waisen Erbarmen. Denn alle sind ruchlos und böse; /
aus jedem Mund kommt verruchtes Geschwätz. Doch bei all dem lässt sein Zorn nicht nach, /
seine Hand bleibt ausgestreckt.
17 Denn ihre Bosheit loderte auf wie ein Feuer, /
das Dornen und Disteln verzehrt. Es entzündete das Dickicht des Waldes, /
sodass es in Rauchschwaden aufging.
18 Der Zorn des Herrn der Heere versengte das Land; /
das Volk wurde ein Raub der Flammen. /
Keiner verschonte den andern:
19 Man fraß rechts und blieb hungrig, /
man fraß links und wurde nicht satt. /
Jeder fraß seinen Nachbarn.
10
20 Manasse fraß Efraim und Efraim Manasse /
und beide zusammen fraßen Juda. Doch bei all dem lässt sein Zorn nicht nach, /
seine Hand bleibt ausgestreckt.