Die Weisheit als Gabe Gottes: 8,1 - 9,18
1 Ruft nicht die Weisheit, /
erhebt nicht die Klugheit ihre Stimme?
12
2 Bei der Stadtburg, auf den Straßen, /
an der Kreuzung der Wege steht sie;
3 neben den Toren, wo die Stadt beginnt, /
am Zugang zu den Häusern ruft sie laut:
4 Euch, ihr Leute, lade ich ein, /
meine Stimme ergeht an alle Menschen:
5 Ihr Unerfahrenen, werdet klug, /
ihr Törichten, nehmt Vernunft an!
6 Hört her! Aufrichtig rede ich. /
Redlich ist, was meine Lippen reden.
7 Die Wahrheit spricht meine Zunge, /
Unrechtes ist meinen Lippen ein Gräuel.
8 Alle meine Worte sind recht, /
keines von ihnen ist hinterhältig und falsch.
9 Für den Verständigen sind sie alle klar /
und richtig für den, der Erkenntnis fand.
10 Nehmt lieber Bildung an als Silber, /
lieber Verständnis als erlesenes Gold!
11 Ja, Weisheit übertrifft die Perlen an Wert, /
keine kostbaren Steine kommen ihr gleich.
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12 Ich, die Weisheit, verweile bei der Klugheit, /
ich entdecke Erkenntnis und guten Rat.
13 Gottesfurcht verlangt, Böses zu hassen. /
Hochmut und Hoffart, schlechte Taten /
und einen verlogenen Mund hasse ich.
14 Bei mir ist Rat und Hilfe; /
ich bin die Einsicht, bei mir ist Macht.
15 Durch mich regieren die Könige /
und entscheiden die Machthaber, wie es Recht ist;
16 durch mich versehen die Herrscher ihr Amt, /
die Vornehmen und alle Verwalter des Rechts.
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17 Ich liebe alle, die mich lieben, /
und wer mich sucht, der wird mich finden.
18 Reichtum und Ehre sind bei mir, /
angesehener Besitz und Glück;
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19 meine Frucht ist besser als Gold und Feingold, /
mein Nutzen übertrifft wertvolles Silber.
20 Ich gehe auf dem Weg der Gerechtigkeit, /
mitten auf den Pfaden des Rechtes,
21 um denen, die mich lieben, Gaben zu verleihen /
und ihre Scheunen zu füllen.
22 Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, /
vor seinen Werken in der Urzeit;
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23 in frühester Zeit wurde ich gebildet, /
am Anfang, beim Ursprung der Erde.
24 Als die Urmeere noch nicht waren, /
wurde ich geboren, /
als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen.
25 Ehe die Berge eingesenkt wurden, /
vor den Hügeln wurde ich geboren.
26 Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren /
und alle Schollen des Festlands.
27 Als er den Himmel baute, war ich dabei, /
als er den Erdkreis abmaß über den Wassern,
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28 als er droben die Wolken befestigte /
und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer,
29 als er dem Meer seine Satzung gab /
und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften,
30 als er die Fundamente der Erde abmaß, /
da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag /
und spielte vor ihm allezeit.
31 Ich spielte auf seinem Erdenrund /
und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.
32 Nun, ihr Söhne, hört auf mich! /
Wohl dem, der auf meine Wege achtet.
33 Hört die Mahnung und werdet weise, /
lehnt sie nicht ab!
34 Wohl dem, der auf mich hört, /
der Tag für Tag an meinen Toren wacht /
und meine Türpfosten hütet.
35 Wer mich findet, findet Leben /
und erlangt das Gefallen des Herrn.
36 Doch wer mich verfehlt, der schadet sich selbst; /
alle, die mich hassen, lieben den Tod.