Mit Gott wieder klarkommen oder sterben
1 In dieser Zeit erzählten ein paar Leute Jesus, dass Pilatus einige Männer hatte abschlachten lassen, während sie gerade dabei waren, ein Opferritual im Tempel zu machen. So hatte sich ihr Blut mit dem Blut der Tiere vermischt, die dort geopfert wurden.
2 „Sagt mal, Leute, glaubt ihr jetzt, dass diese Männer ganz besonders schlimme Verbrecher waren, dass die mehr Mist gebaut haben, als andere Leute? Denkt ihr, das war der Grund für ihren schlimmen Tod?
3 Nein, Leute, das stimmt schon mal gar nicht! Genau das Gleiche kann jeden von euch auch passieren, wenn ihr nicht mit dem Mist aufhört, den ihr täglich baut, und nicht anfangt, mit Gott ganze Sache zu machen!
4 Könnt ihr euch an die achtzehn Männer erinnern, die gestorben sind, als das Hochhaus in Siloah plötzlich eingestürzt ist? Waren das vielleicht die schlimmsten Menschen in Jerusalem?
5 Nein, Leute! Ich sag’s noch einmal: Wenn ihr nicht aufhört mit dem Mist und anfangt, mit Gott ganze Sache zu machen, werdet ihr genauso sterben wie die.“
Die zweite Chance
6 Jesus erzählte dann noch mal eine Geschichte: „Ein Typ pflanzte mitten in seinen Weinberg einen Apfelbaum. Jedes Jahr checkte er, ob jetzt endlich mal einen Apfel ernten könnte. Aber es passierte nichts, an dem Baum wuchsen einfach keine Früchte.
7 Schließlich sagte er zu seinem Gärtner: ‚Drei Jahre hab ich jetzt gewartet, und immer noch passiert da nichts dran! Hau das Teil einfach um. Der Boden ist zu schade für einen Baum, der nichts bringt.‘
8 Der Gärtner meinte aber: ‚Komm, gib ihm noch ein Jahr! Ich will mich extrem um ihn kümmern, ihn gut düngen und die trockenen Äste raus schneiden.
9 Wenn er im nächsten Jahr wieder nichts bringt, dann haue ich ihn um.‘“
Was ist wichtiger: der Mensch oder die Gesetze?
10 Am religiösen Feiertag, dem Sabbat, gab Jesus in der Synagoge wieder Unterricht in Sachen Glauben.
11 In der Menge entdeckte er dabei eine Frau, die durch einen fiesen Geist körperlich behindert war. Seit 18 Jahren waren ihre Muskeln am Oberkörper total verkrampft, sodass sie einen Buckel auf dem Rücken bekommen hatte. Sie war einfach nicht in der Lage, sich gerade aufzurichten.
12 Jesus sah diese Frau, rief sie zu sich und meinte zu ihr: „Hey du! Du bist jetzt frei von dieser Krankheit!“
13 Er legte seine Hände auf ihren Körper und sofort verschwand der Buckel. Die Frau war hammerglücklich und dankte Gott für diese Heilung mit allem, was sie hatte!
14 Der Leiter der Synagoge fand das aber ziemlich ungeil, dass Jesus ausgerechnet am Sabbat Leute heilte. Auch ein Arzt durfte nämlich an dem Tag nicht arbeiten. Er sagte zu den Leuten, die da waren: „Die Woche hat doch insgesamt sechs Tage, an denen man arbeiten kann, oder? Also kommt in der Zeit her, um euch heilen zu lassen, ja? Muss doch nicht ausgerechnet am Sabbat sein!“
15 Jesus war sauer: „Ihr alten Pseudos! Was macht ihr denn, wenn ihr am Sabbat eurem Hund Futter und Wasser hinstellt?
16 War es nicht viel wichtiger, dass ich diese Frau wieder gesund gemacht habe und von dieser ätzenden Krankheit befreien konnte, auch wenn wir gerade Sabbat haben?“
17 Dazu konnten sie nichts mehr sagen, es war jetzt schon zu peinlich für sie. Alle Leute freuten sich aber voll über die guten Sachen, die Jesus so brachte.
Große Dinge fangen bei Gott immer klein an
18 „Wie kann ich euch klarmachen, wie das mit dem neuen Land abgeht, in dem Gott das Sagen hat?
19 Das ist wie mit einem kleinen Kirschkern. Ein Typ spuckte den Kern in seinen Garten und buddelte etwas Erde da drüber. Dort keimte er dann, schlug Wurzeln und wuchs zu einem riesengroßen Baum, in dem Vögel Nester bauen können.“
20 Dann brachte er einen weiteren Vergleich: „Was für ein Beispiel fällt mir noch zu dem Thema ein, womit kann man das ganz gut vergleichen?
21 Dieses neue Land ist wie ein Stück Hefe, das man braucht, um ’ne Pizza zu machen. Eine Frau nimmt ein Kilo Mehl, vermischt die Hefe mit dem Mehl, tut etwas Wasser dazu und knetet das ganze Teil durch. Und dann ist der ganze Teig plötzlich voller Hefe und geht auf.“
Warum es einige packen, zu Gott zu kommen, und andere nicht
22 Jesus war auf Tour in Richtung Jerusalem. Überall machte er Zwischenstopps in den Dörfern und hielt Unterrichtsstunden in Glaubensfragen.
23 Ein Mann wollte etwas von ihm wissen: „Entschuldigen Sie, ich hab da mal ’ne Frage: Können es nur ganz wenige mit Gott schaffen? Werden nur ein paar gerettet?“
24 Jesus’ Antwort war: „Kämpft dadrum, in den Himmel zu kommen, es ist alles andere als easy! Die Tür, wo man durchgehen muss, ist ziemlich klein. Viele werden es versuchen und es nicht schaffen.
25 Wenn der Hauseigentümer abends die Tür abgeschlossen hat, dann ist sie zu, und man kommt nicht mehr rein. Egal, wie viele dann draußen stehen, die Klingel drücken und rumbetteln: ‚Bitte machen Sie auf!‘ Er wird dann nur antworten können: ‚Wer seid ihr? Ich kenne Euch nicht!‘
26 Dann antwortet ihr: ‚Aber wir haben doch zusammen gefeiert, gegessen und getrunken, wir waren sogar bei dir im Gottesdienst und haben deiner Predigt zugehört!‘
27 Aber seine Antwort wird sein: ‚Verschwindet! Ich hab keine Ahnung, wer ihr seid! Mit solchen unkorrekten Typen wie euch will ich nichts zu tun haben!‘
28 Wenn ihr dann von draußen so Leute wie Isaak, Jakob und die ganzen Prophetentypen in Gottes Land seht, werdet ihr voll gefrustet sein, ihr werdet wütend und heulen.
29 Und dann werden Menschen aus allen Ecken der Erde dort reinkommen und mit Gott eine Party feiern.
30 Macht euch das klar: Die jetzt ganz hinten anstehen, die die Letzten sind, die Unwichtigen, die werden dann groß rauskommen! Und die Leute, die jetzt ganz vorne stehen, die den dicken Macker markieren, die werden dann die hintersten Plätze belegen.“
Jerusalem wird es übel ergehen
31 Ein paar Minuten später kamen ein paar von den religiösen Strebern vorbei und warnten Jesus. „Verschwinden Sie besser von hier! Präsident Herodes plant ein Attentat und will Sie töten!“
32 „Ihr könnt dem Schlaumeier Folgendes ausrichten“, sagte Jesus, „sowohl heute als auch morgen werde ich weiter das tun, was ich die ganze Zeit gemacht habe: Dämonen aus Menschen rausschmeißen und Leute heilen. Heute und morgen werde ich das auch noch tun, aber nach drei Tagen wird mein Ding hier zu Ende sein.
33 Ich muss in drei Tagen diesen Ort sowieso verlassen. Es nicht angesagt, dass ein Prophet von Gott irgendwo anders getötet wird als in Jerusalem!
34 Oh, Mann, Jerusalem, was ist bloß mit dir los? Bei dir werden Propheten ermordet, und Menschen, die eine Nachricht von Gott haben, werden einfach hingerichtet! Schon so oft wollte ich euch alle zu mir ziehen, ich wollte euch so nahe sein, wie eine Henne ihren Küken nahe ist, wenn die unter ihren Flügeln Schutz suchen, aber ihr hattet da keinen Bock drauf.
35 Passt auf, euer toller Tempel wird bald leer sein, Gott zieht dort aus. Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis ihr es selber kapiert habt und alle bei euch sagen: ‚Hurra, dieser Typ ist der Größte! Der da gerade kommt, wurde uns von Gott geschickt!‘“