Gott redet zum ersten Mal mit Samuel
1 Samuel lebte also als Jugendlicher beim Priester Eli und jobbte auch bei ihm. Zu der Zeit redete Gott kaum noch mit den Menschen. Es kam echt selten vor, dass jemand von ihm etwas gesagt bekam.
2-3 Eli war in der Zwischenzeit schon fast blind. In einer Nacht passierte etwas Heftiges. Samuel lag schon in seinem Bett, das im besonderen Zelt stand, ganz in der Nähe von der Kiste mit den Gesetzen. Der besondere Leuchter war noch am Brennen.
4 Plötzlich rief Gott: „Hey, Samuel!“ – „Jo! Was geht?“, antwortete er.
5 Sofort stand Samuel auf und rannte zu Eli. „Was ist denn los? Du hast mich gerade gerufen?“ – „Äh, nein, ich hab dich nicht gerufen“, antwortete Eli. „Leg dich wieder in die Falle!“ Samuel ging also wieder zurück und legte sich pennen.
6 Ein paar Minuten später rief Gott aber noch mal: „Hey, Samuel!“ Wieder stand er sofort auf und rannte zu Eli. „Jo, was geht? Was soll ich machen?!“ Aber Eli sagte noch mal: „Ich hab dich überhaupt nicht gerufen! Junge, leg dich wieder hin!“
7 Samuel schnallte nicht, dass Gott mit ihm gesprochen hatte. Er konnte seine Stimme nicht von anderen Stimmen unterscheiden, weil er sie noch nie vorher gehört hatte.
8 Dann rief Gott ihn zum dritten Mal. Wieder stand Samuel sofort auf und ging zu Eli: „Jetzt hast du mich aber gerufen, oder?“ Langsam kapierte Eli, dass Gott etwas von dem Jungen wollte.
9 Also gab er ihm den Tipp: „Pass auf, leg dich wieder pennen. Wenn du jetzt noch einmal gerufen wirst, dann antworte einfach: „Ja, Gott? Leg los, ich höre dir zu! Ich tu, was du willst!“ Samuel legte sich also noch mal in sein Bett.
10 Gott kam wieder zu ihm und sagte noch mal: „Hey, Samuel! Samuel!“ Diesmal antwortete der Junge: „Ja, Gott? Leg los, ich hör dir zu! Ich tu, was du willst!“
11 „Hör zu“, antwortete Gott. „Ich werde in Israel so heftige Sachen machen, die sind so krass, dass jeder, der nur davon hört, es nicht ertragen kann.
12 Die ganzen Sachen, die ich Eli und seiner Familie angedroht habe, werden jetzt passieren.
13 Ich hab ihm gesagt, dass ich seine Familie für immer dafür bestrafen muss, weil sie mich ständig dissen. Seine Söhne tun Sachen, die ich nicht will, das hat er auch schon lange kapiert. Aber er tut nix dagegen.
14 Das kann man nicht wie-dergutmachen. Es gibt kein Opfer, was fett genug wäre, um diese Schuld wieder in Ordnung zu bringen. Echt jetzt!“
15 Samuel legte sich nach diesem Gespräch mit Gott erst mal wieder pennen. Am nächsten Morgen rollte er den Eingang vom besonderen Zelt hoch. Aber er hatte echt Schiss, Eli zu sagen, was Gott ihm klargemacht hatte.
16 Eli rief ihn zu sich: „Samuel, komm mal her, mein Junge!“ – „Ja, was gibt’s?“, antwortete er.
17 „Jetzt leg mal los: Was hat Gott dir gestern gesagt? Du musst mir absolut alles genau erzählen. Er soll dich sonst bestrafen, wenn du mir irgendwas verschweigst von den Dingen, die er dir gestern erzählt hat!“
18 Samuel erzählte ihm also die ganze Geschichte, er verschwieg nichts von dem, was Gott gesagt hatte. Elis Antwort war: „Gott ist eben Gott, und er soll tun, was er richtig findet!“
19 In den nächsten Jahren wurde Samuel immer älter und größer. Gott stand voll auf seiner Seite. Alle Sachen, die Gott gesagt hatte, passierten auch.
20 Jeder in Israel, von Dan bis Beerscheba, kapierte schnell, dass Gott Samuel als einen Typen ausgesucht hatte, der ständig Nachrichten von Gott reinbekommt. Deshalb nannte man Samuel einen Propheten.
21 Immer wieder redete Gott direkt mit ihm.