David siegt gegen die Amalekiter
1 Als David mit seiner Truppe zwei Tage später nach Ziklag zurückkam, lag alles in Schutt und Asche. Die Amalekiter waren auf einem Feldzug durch das Südland auch in seiner Wahlheimatstadt eingefallen und hatten alles platt-gemacht.
2 Dabei war aber keiner umgebracht worden, die Männer waren ja nicht da gewesen, und alle Frauen und Kinder aus der Stadt hatten sie gefangen genommen und verschleppt.
3-4 David und seine Kollegen kriegten voll den Heulflash, als sie kapierten, dass ihre Frauen und Kinder einfach geklaut worden waren. Sie weinten so lange, bis sie total erschöpft waren.
5 Auch die beiden Ehefrauen von David waren weg: Ahinoam aus -Jesreel und Abigajil, die Witwe von Nabal aus Karmel, beide waren von den Feinden gefangen genommen worden.
6 David hatte jetzt ein echtes Problem am Hals, denn seine Leute gaben ihm die Schuld dafür und wollten ihn am liebsten sofort umbringen. Sie waren einfach megatraurig und stocksauer, weil ihre Frauen und Kinder weg waren. David bekam dann aber neue Power von Gott.
7 Er organisierte ein Treffen mit dem Priester Abjatar, der ein Sohn vom Ahimelech war. Die Tasche mit den besonderen Losen sollte auch mit am Start sein.
8 Dann fragte er Gott: „Was meinst du? Soll ich dem Feind hinterher oder nicht? Werden wir schnell genug sein? Packen wir das, Gott?“ Er zog die Lose, und das Ergebnis war: „Ja, du wirst sie einholen, und du wirst eure Frauen und Kinder befreien!“
9 Sofort wurde die ganze Truppe startklar gemacht, und David rannte mit 600 Soldaten los. Am Bach Besor machten sie eine kurze Pause.
10 Die ersten 200 Soldaten machten hier schlapp, sie waren zu fertig, um über den Bach Besor zu ziehen. Also ging David nur noch mit 400 Mann weiter.
11 Auf dem Weg trafen sie einen Ägypter, der erschöpft auf einem Feld saß. Er wurde zu David gebracht und mit Brot und Wasser versorgt.
12 Er bekam auch ein Stück Butterkuchen mit Sahne und zwei Brezeln. Nachdem er das gegessen hatte, ging es ihm etwas besser. Drei Tage hatte er nämlich nichts zu essen und zu trinken bekommen.
13 „Was bist du für einer? Wo ist dein Zuhause?“, wollte David von ihm wissen. „Ich bin noch ein Jugendlicher und komme aus Ägypten. Ich habe für einen Amalekiter gearbeitet, aber mein Chef hat mich rausgeschmissen, weil ich vor drei Tagen krank geworden bin.
14 Die Amalekiter führen gerade Krieg im Südland der Kreter, also gegen die Philister, und auch gegen den Kaleb-Clan vom Israelitenstamm Juda. Auf dem Weg haben sie auch Ziklag abgefackelt.“
15 „Kannst du mir den Weg -zeigen, wo ich diese Ganoven finden kann?“, fragte in David. Der Junge antwortete: „Nur wenn Sie mir bei Ihrem Gott schwören, dass Sie mich nicht umbringen werden! Und Sie müssen mir auch schwören, dass Sie mich nicht meinem alten Chef ausliefern! Wenn Sie das versprechen, führe ich Sie dorthin.“
16 Sie machten den Deal perfekt, und als sie ankamen, wurde klar, dass sich die Amalekiter in Gruppen auf das ganze Gebiet aufgeteilt hatten. Überall war Party angesagt, sie feierten ihre fette Beute im Krieg gegen die Philister und gegen die Israeliten, weil sie dort eine Menge Sachen hatten mitgehen lassen.
17 Am nächsten Morgen startete David einen Angriff, gerade bei Sonnenaufgang. Der Kampf dauerte den ganzen Tag. Fast alle Feinde wurden getötet, nur 400 Männer konnten fliehen.
18 David befreite alle Gefangenen. Seine beiden Frauen waren auch dabei, es gab nicht einen Gefangenen, der nicht gefunden wurde.
19 Auch die Kinder waren alle gesund, und sogar die ganzen Sachen, die die Amalekiter abgezogen hatten, waren noch da, nichts war verloren gegangen.
20 David hatte sich dann noch die ganzen Nutztiere, also die Schafe, Ziegen und Kühe, die die Amalekiter dabeihatten, unter den Nagel gerissen. Man trieb sie vorneweg, und alle wussten: „Das ist die Beute von David.“
21 Dann ging er wieder zurück zu den 200 Männern, die zu fertig für diesen Krieg gewesen waren. Die lagerten ja alle noch am Bach Besor. David begrüßte alle Männer freundlich.
22 Es gab aber unter seiner Truppe auch ein paar unkorrekte Typen. Sie meinten zu ihm: „Die sollten nichts von der Beute abkriegen. Sie waren ja nicht dabei, haben nicht mit uns mitgekämpft. Können froh sein, dass wir ihre Frauen und Kinder befreit haben. Die können sie von uns aus gerne mitnehmen, aber dann sollen die sich mal -verpissen.“
23 David fand aber, das wäre keine gute Idee. „Hey, Leute! Ohne Gott hätten wir doch gar nichts gebacken bekommen! Er hat uns beschützt, er hat dafür gesorgt, dass wir diesen Krieg gewinnen. Er hat uns den Sieg über diese Männer organisiert, die uns überfallen hatten.
24 Was wären das für ätzende Typen, die auf so einen Vorschlag eingehen würden? Einer für alle, alle für einen, ist doch das Motto. Wenn einer an der Front steht und die anderen im Hintergrund arbeiten, muss die Beute gerecht unter allen ver- teilt werden.“
25 Seitdem David das gesagt hatte, wurde das bei den Israeliten für lange Zeit zu einer festen Regel.
David will sich beliebt machen
26 David schickte dann einen Teil der Sachen, die er aus der Stadt Ziklag gezockt hatte, an die Chefs vom Familienstamm Juda. Sie gehörten ja irgendwie zu einer Familie, und er fühlte sich denen freundschaftlich ver-bunden. Dazu kam ein Brief, wo drinstand: „Liebe Leute! Hier haben Sie ein Geschenk von mir. Es kommt aus der Beute, die ich den Feinden von Gott abgeknöpft habe! Freundliche Grüße, David.“
27 Er packte noch mehr solcher Geschenke ein und verschickte die nach Betuel, nach Ramot im Südland, nach Jattir,
28 nach Aroer, Sifmot, Eschtemoa,
29 und Rachal. Dazu in die Städte der Jerachmeeliter und Keniter,
30 nach Horma, Bor-Aschan, Atach,
31 Hebron und außerdem überall dorthin, wo er sich früher mal versteckt hatte und wo man ihm auch geholfen hatte.