Und jetzt kommt Mose ...
1 Ein Mann, der aus der Familie Levi stammte, heiratete einmal eine Frau, die auch aus diesem Stamm kam.
2 Nach einer Weile wurde sie schwanger und bekam einen Sohn. Sie fand ihren Jungen total niedlich. Weil sie Angst hatte, dass er auch getötet werden würde, hielt sie ihn drei Monate versteckt.
3 Aber irgendwann ging das nicht länger, ihre Nachbarn bekamen das mit. Darum organisierte sie sich ein kleines Schlauchboot und legte das Kind da rein. Dann brachte sie das Boot an das Ufer vom Nil-Fluss und versteckte es dort zwischen den Pflanzen im Wasser.
4 Dabei wurde sie von ihrer Tochter heimlich beobachtet. Die wollte nämlich sehen, was die Mutter mit ihrem Bruder anstellen würde.
5 Zur selben Zeit hatte die Tochter vom Präsidenten gerade den Einfall, doch mal im Nil ne Runde zu baden. Ihre Hausangestellten, die mit dabei waren, sollten in der Zeit einen Spaziergang am Ufer -machen und sie alleine lassen. Plötzlich sah sie das kleine Schlauchboot. Sie beauftragte eine ihrer Angestellten, das Teil rauszuholen.
6 Als sie die Decke hochhob, entdeckte sie das weinende Baby. Sie hatte voll Mitleid mit dem kleinen Jungen, der da drin lag. „Wie süß! Das ist ein Junge von diesen Ausländern, den Israeliten!“
7 Jetzt kam die Schwester aus ihrem Versteck raus: „Äh, guten Tag! Ich war gerade zufällig hier. Kann ich vielleicht helfen? Ich könnte eine Frau von uns holen, eine Israelitin, die wäre in der Lage, das Kind zu stillen!“
8 „Gute Idee! Mach das mal bitte!“, antwortete die Tochter vom Präsidenten. Die Schwester ging sofort los und holte ihre Mutter.
9 „Nehmen Sie bitte dieses Kind und stillen es für mich, ja?“, fragte die -Präsidententochter die Mutter. „Ich werde Sie auch dafür bezahlen!“ So war das damals passiert, dass die Mutter von Mose ihn wieder mit nach Hause nehmen und stillen konnte, sogar auf Kosten der Präsidentenfamilie.
10 Als das Kind ein Jugendlicher war, brachte sie ihn in das Haus vom Präsidenten. Die Tochter adoptierte ihn als ihren Sohn. Weil sie ihn aus dem Wasser -gezogen hatten, nannte sie ihn Mose, denn das bedeutet so viel wie „etwas herausziehen“.
Mose macht sich stark für seine Leute und muss fliehen
11 Mose wurde langsam erwachsen. Als er einmal zu seinen Landsleuten, den Israeliten, rausging, um sie zu besuchen, kriegte er mit, wie derbe sie für die Ägypter schuften mussten. Und dann wurde er sogar Zeuge, wie ein Ägypter bei der Arbeit einen Israeliten totprügelte!
12 Nachdem er gecheckt hatte, ob ihn irgendjemand sehen konnte, ging er zu dem Typen hin und machte ihn kalt. Die Leiche verbuddelte er dann in der Erde.
13 Als er am nächsten Tag spazieren ging, traf er auf zwei Israeliten, die voll am Streiten waren. Er wollte die Sache schlichten und sagte zu dem einen, der ganz klar unrecht hatte: „Warum streitest du dich mit deinen eigenen Leuten? Warum prügelt ihr euch?“
14 Der Typ antwortete: „Was willst du, Mann? Wer hat dich denn bitte zu unserem Aufseher gemacht, he? Willst du uns vielleicht auch umbringen wie den Ägypter?“ Mose bekam voll die Panik, als der Typ das sagte. „Shit! Es hat sich wohl rumgesprochen!“, dachte er.
15 Als der Präsident die Sache spitzkriegte, wollte er Mose sofort verhaften lassen. Auf Mord stand in Ägypten die Todesstrafe. Mose packte also seine Sachen und floh. Auf seinem Weg zog er durch das Midian-Land. Irgendwann machte er mal ne Pause an einer Wasserstelle.
16 Plötzlich kamen sieben Frauen an den Platz. Diese Frauen waren die Töchter von dem Priester, der für das ganze Land zuständig war. Die füllten ihre Kanister mit Wasser, das für die Schafe ihres Vaters bestimmt war.
17 Aber dann kamen ein paar Hirten dazu, die erst mal voll rumprollten. Sie stießen die Frauen einfach weg, weil sie auch an das Wasser ranwollten. Mose stand auf und half den Frauen, ihren Schafen was zu trinken zu geben.
18 Als die Mädchen wieder zu Hause bei ihrem Vater Reguel waren, kam der raus und fragte sie: „Huch? Warum seid ihr denn heute so schnell fertig geworden?“
19 „Da war so ein Ägypter, der uns vor den anderen Hirten -beschützt hat“, antworteten sie ihm. „Er hat uns dann sogar dabei geholfen, den Schafen was zu trinken zu geben.“
20 „Wo ist der denn jetzt?“, wollte Reguel wissen. „Und warum habt ihr ihn nicht gleich mitgebracht? Ladet ihn doch zum Essen bei uns zu Hause ein!“
21 So kam Mose zu Reguel in die Familie. Er wohnte dann eine Zeitlang bei ihm und verliebte sich in seine Tochter Zippora. Der Priester war einverstanden, als die beiden heiraten wollten.
22 Zippora wurde schwanger und kriegte einen Sohn. Mose war der Meinung, er sollte „Gerschom“ heißen, weil das so viel bedeutet wie „Ich bin dort ein Gast“. Denn er fühlte sich als Gast, der zur Zeit in einem fremden Land lebte.
23 Viele Jahre später starb der Präsident von Ägypten. Die Israeliten mussten in der Zeit als Sklaven noch sehr hart arbeiten, die fiese Arbeit unter Knebelverträgen war einfach echt hart. Es wurde ihnen zu viel, und sie fingen an, bei Gott um Hilfe anzuklingeln. Und Gott hörte auf ihre Gebete,
24 er erinnerte sich an die Verträge, die er mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hatte.
25 Gott kam seinen Leuten jetzt wieder nahe, und er kümmerte sich um ihr Problem.