Ein Felsen als Wasserhahn
1 Im April von dem Jahr kamen alle Israeliten in der Wüste Zin an. Sie blieben dort eine Weile an der Oase Kadesch. In der Zeit starb Mirjam, Moses Schwester, und man beerdigte sie dort auch.
2 Irgendwann ging plötzlich das Wasser aus. Die Leute kriegten gleich voll den Hals auf Mose und Aaron und meckerten rum.
3 „O Mann, wären wir bloß schon alle tot, wie die -anderen auch, die von Gott umgebracht wurden“, nölten sie Mose voll.
4 „Warum nur habt ihr uns, die Leute von Gott, hierher mitten in die Wüste gebracht? Unsere Tiere haben nichts zu saufen und sterben bald. Und wir sterben auch bald vor Durst!
5 Warum sind wir überhaupt aus Ägypten abgehauen, he? Warum habt ihr uns da rausgeführt, wenn ihr doch nicht mehr zu bieten habt als das hier? In der Gegend, wo wir jetzt sind, wächst doch gar nichts! Weder Weizen kann man hier anpflanzen, noch Weintrauben gibt es hier und auch keine Birnen oder Äpfel. Und Wasser gibt es schon gar nicht!“
6 Mose und Aaron verdünnisierten sich erst mal. Sie gingen zum Eingang von dem besonderen Zelt, wo Gott immer mit ihnen redete. Dort legten sie sich platt auf den Boden und beteten. Plötzlich war Gott ganz krass da!
7 Er sprach erst mal mit Mose:
8 „Nimm bitte deinen Stock und geh mit Aaron zu dem Felsen da drüben. Und dann musst du vor allen Leuten mit dem reden! Du musst ihm sagen, dass aus dem sofort Wasser sprudeln soll. Davon könnt ihr dann den Menschen und den Tieren genug zu trinken geben.“
9 Mose machte es fast genau so, wie Gott es gesagt hatte. Er holte den Stock, der in dem besonderen Bereich vom Zelt aufbewahrt wurde.
10 Mit Aaron gemeinsam ging er dann zu dem Felsen hin und sagte zu allen Israeliten: „Ihr seid so schräge drauf, Leute! Ihr wollt immer nur eine Revolution nach der anderen. Was glaubt ihr denn, sind wir in der Lage, aus diesem Felsen einen Wasserhahn zu machen, oder nicht?“
11 Mose nahm den Stock und schlug damit zweimal auf den Felsen, aber er sprach nicht zu dem Felsen. Und plötzlich kam da ohne Ende Wasser rausgesprudelt! Es war so viel, dass alle Menschen und Tiere mehr als genug zu trinken hatten.
12 Gott sagte dann aber noch zu Mose und Aaron: „Warum habt ihr mir nicht wirklich vertraut und einfach nur zu dem Felsen gesprochen? Und warum habt ihr euch selbst so wichtig gemacht? Ihr habt mir die Chance genommen, dass ich den Leuten zeigen kann, wie krass und heilig ich eigentlich wirklich bin. Darum möchte ich jetzt nicht mehr, dass ihr die diejenigen seid, die meine Leute in das neue Land bringen, das ich ihnen versprochen habe!“
13 Diese Wasserquelle nannte man ab da nur noch Meriba, was so viel wie „Hier hatte man sich um Wasser gestritten“ bedeutet. Denn an dieser Stelle hatten die Israeliten mal wieder Gott angeklagt. Aber er hat gezeigt, dass er krass drauf ist und dass er alles kann.
Die Leute aus Edom wollen die Israeliten nicht durchlassen
14 Von Kadesch aus schickte Mose einen Brief an den Chef der Edomiter. „Sehr geehrter Herr! Vermutlich wissen Sie, dass wir miteinander verwandt sind, weil wir einen gemeinsamen Ur-Ur-Opa haben. Sie haben bestimmt davon gehört, was für eine heftige Reise wir hinter uns haben.
15 Unsere Ur-Ur-Großväter sind damals nach Ägypten gezogen und haben dort lange gewohnt. Aber die Ägypter waren richtig mies zu uns.
16 Also haben wir Gott mit aller Kraft um Hilfe gebeten. Er hat uns gehört und einen Engel vorbei-geschickt. Dann hat Gott uns aus Ägypten rausgeführt. Jetzt sind wir in Kadesch, also kurz vor Ihrer Grenze.
17 Wir beantragen hiermit freundlichst eine Durchfahrtsgenehmigung. Natürlich werden wir uns nur auf denen von Ihnen dafür vorgesehenen Straßen aufhalten. Wir versprechen hiermit, den vorgeschriebenen Weg immer einzuhalten. Unsere Leute werden keine Wiese oder Acker betreten. Auch von ihren Kneipen und Restaurants halten wir uns fern. Mit freundlichen Grüßen. Mose.“
18 Die Antwort der Edomiter war aber nicht so freundlich: „Sehr geehrter Herr Mose! Leider können wir Ihnen bezüglich Ihres Antrags auf Durchfahrtserlaubnis keine Genehmigung erteilen. Bitte halten Sie sich von allen edomitischen Verkehrswegen fern. Eine Zuwiderhandlung stellt eine Ordnungswidrigkeit gemäß § 29, StVO dar und wird mit einem Militärschlag geahndet. [Dieses Dokument wurde maschinell erstellt und bedarf keiner Unterschrift]“
19 Die Israeliten schrieben noch mal zurück. „. . . Wir garantieren Ihnen, dass wir die ganze Zeit auf den Hauptstraßen bleiben werden. Und falls unsere Kühe oder Schafe mal Wasser brauchen, werden wir jeden Liter bezahlen. Unsere Leute wollen nur mit unsrem Konvoi einmal durch Ihr Land fahren. . . “
20 Der Staat Edom war aber nicht bereit nachzugeben. „Nein! Durchreise verweigert!“, lautete die Antwort. Dann wurden alle Soldaten zusammengerufen, und die marschierten gleich mit einer Panzerabteilung den Israeliten entgegen. Sie wären bereit zum Krieg gewesen, wenn es dazu gekommen wäre.
21 Nach dieser Absage mussten die Israeliten also erst mal einen großen Umweg machen.
Aaron stirbt
22 Sie machten sich auf den Weg und gingen von Kadesch zum Berg Hor.
23 Der lag an der Grenze von Edom. Gott sprach dort mit Mose und Aaron.
24 „Aaron, deine Uhr ist jetzt langsam abgelaufen! Ihr habt beide nicht das getan, was ich von euch wollte, als ihr an der Meriba-Quelle wart. Darum dürft ihr zwei nicht in das Land rein, das ich den Israeliten fest versprochen habe.“
25 Er meinte dann zum Mose: „Schnapp dir mal den Aaron und -seinen Sohn Eleasar und geh mit den beiden auf den Berg Hor.
26 Wenn ihr da seid, soll Aaron mal seine Priesterklamotten ausziehen. Dann soll er seinem Sohn helfen, die Sachen anzuziehen. Aaron wird dort oben nämlich den -Löffel abgeben und sterben.“
27 Mose machte alles genau so, wie Gott es ihm gesagt hatte. Die ganze Gemeinschaft sah zu, wie die drei zusammen auf den Berg stiefelten.
28 Oben zog Mose Eleasar die Klamotten von Aaron über. Dieser starb dann. Mose und Eleasar kamen anschließend -wieder zurück in das Zeltlager.
29 Als sich unter den Leuten rumgesprochen hatte, dass Aaron gestorben war, waren alle voll traurig. Für 30 Tage wurde im ganzen Zeltlager eine Trauerfeier angesetzt.