Ausspruch über Babel: Sein Sturz und dessen Folgen für Israel und Juda
1 1Das Wort, das der HERR über Babel, über das Land der Chaldäer, durch den Propheten Jeremia geredet hat
2:
2 Verkündigt es unter den Nationen und lasst es hören und richtet ein Feldzeichen auf! Lasst es hören, verschweigt es nicht! Sagt: Babel ist eingenommen, Bel zuschanden geworden
3, Merodach
4 schreckerfüllt! Ihre Götzenbilder sind zuschanden geworden
5, ihre Götzen
6 sind schreckerfüllt!
3 Denn gegen es ist eine Nation heraufgezogen von Norden her
7: Die wird sein Land zur Wüste
8 machen, dass kein Bewohner mehr darin sein wird. Sowohl Menschen als Vieh sind entflohen, weggezogen
9.
4 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR
10, werden die Söhne Israel kommen, sie und die Söhne Juda zusammen
11. Immerfort weinend
12 werden sie gehen und den HERRN, ihren Gott, suchen
13.
5 Sie werden nach Zion fragen, <auf den> Weg dahin ist ihr Gesicht <gerichtet>: Kommt und schließt euch an den HERRN an in einem ewigen Bund
14, der nicht vergessen wird!
6 Mein Volk war eine verloren gehende Schafherde
15; ihre Hirten leiteten sie irre auf verführerische Berge
16. Sie gingen von Berg zu Hügel, vergaßen ihre Lagerstätte
17.
7 Alle, die sie fanden, fraßen sie
18. Und ihre Gegner
19 sagten: Wir werden nicht schuldig! — deshalb, weil sie gegen den HERRN gesündigt haben
20, die Weide der Gerechtigkeit
21, und <gegen> den HERRN, die Hoffnung ihrer Väter
22.
8 Flieht aus Babel hinaus und zieht aus dem Land der Chaldäer
23 und seid wie die Leitböcke vor den Schafen her!
9 Denn siehe, ich erwecke und führe herauf gegen Babel eine Versammlung großer Nationen aus dem Land des Nordens
24, und sie werden sich gegen es aufstellen; von dort aus wird es eingenommen werden. Ihre Pfeile sind wie die eines geschickten
25 Helden, keiner kehrt mit leeren Händen zurück
2627.
10 Und Chaldäa wird zum Raub werden
28. Alle, die es berauben, sollen satt werden, spricht der HERR
29.
11 Ja, freut euch <nur>, ja, jubelt <nur
30, ihr> Plünderer meines Erbteils, ja, hüpft <nur> wie eine dreschende junge Kuh
31 und wiehert wie starke <Pferde>!
12 Sehr beschämt ist eure Mutter, in ihrer Hoffnung getäuscht, eure Gebärerin. Siehe, es
32 ist die letzte der Nationen, eine Wüste, eine Dürre und eine Steppe
33.
13 Vor dem Grimm des HERRN wird es nicht mehr bewohnt werden, sondern ganz und gar verödet bleiben
3435. Jeder, der an Babel vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen
36 über all seine Plagen
3738.
14 Stellt euch ringsum auf gegen Babel, alle, die ihr den Bogen spannt
39! Schießt nach ihm, spart die Pfeile nicht! Denn gegen den HERRN hat es gesündigt
40.
15 Erhebt das Kriegsgeschrei gegen es ringsum! Es hat sich ergeben
41. Gefallen sind seine Festungswerke, niedergerissen seine Mauern. Denn es ist die Rache des HERRN
42. Rächt euch an ihm! So wie es getan hat, tut ihm
43!
16 Rottet aus Babel den Sämann aus und den, der die Sichel führt zur Erntezeit! Vor dem gewalttätigen Schwert werden sie sich jeder zu seinem Volk wenden und jeder in sein Land fliehen.
17 Israel ist ein versprengtes Schaf, das Löwen verscheucht haben. Zuerst hat der König von Assur es gefressen
44, und nun zuletzt hat Nebukadnezar, der König von Babel, ihm die Knochen abgenagt
4546.
18 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche heim den König von Babel und sein Land, ebenso wie ich den König von Assur heimgesucht habe
47.
19 Und ich will Israel zu seinem Weideplatz zurückbringen
48, dass es <auf dem> Karmel und <in> Baschan weidet und seine Seele sich sättigt auf dem Gebirge Ephraim und in Gilead
49.
20 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR
50, wird Israels Schuld gesucht werden, und sie wird nicht da sein — und die Sünden Judas, und sie werden nicht gefunden werden
51; denn ich will denen vergeben, die ich übrig lasse
52.
21 Gegen das Land Meratajim
53, gegen es ziehe hinauf und gegen die Bewohner von Pekod
54! Mache <sie> nieder und vollstrecke den Bann hinter ihnen her, spricht der HERR
55, und tu nach allem, was ich dir geboten habe
56!
22 Kriegslärm im Land und großer Zusammenbruch!
23 Wie ist zerhauen und zertrümmert der Hammer der ganzen Erde! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Nationen!
24 Ich habe dir eine Falle gestellt
57, und du bist auch gefangen worden, Babel, ohne dass du es erkannt hast. Du bist gefunden und auch gefasst, weil du Krieg mit dem HERRN angefangen hast
58.
25 Der HERR hat seine Rüstkammer
59 aufgetan und die Waffen seines Grimms hervorgeholt; denn Arbeit gibt es für den Herrn, den HERRN der Heerscharen, im Land der Chaldäer
60.
26 Kommt über es vom <äußersten> Ende
61, öffnet seine Scheunen, schüttet es auf wie Garbenhaufen und vollstreckt den Bann an ihm! Nicht bleibe ihm ein Rest!
27 Stecht alle seine Stiere nieder
62, zur Schlachtung sollen sie hinsinken
63! Wehe über sie! Denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung
64.
28 Horch! Flüchtlinge und Entkommene aus dem Land Babel, um in Zion zu verkünden die Rache des HERRN, unseres Gottes, die Rache seines Tempels!
65
29 Ruft Schützen herbei gegen Babel, alle, die den Bogen spannen
66! Belagert es ringsum, niemand darf entkommen! Vergeltet ihm nach seinem Tun, tut ihm nach allem, was es getan hat
67! Denn es hat vermessen gehandelt gegen den HERRN, gegen den Heiligen Israels
68.
30 Darum sollen seine jungen Männer auf seinen Plätzen fallen und alle seine Kriegsmänner umkommen an jenem Tag
69, spricht der HERR
70.
31 Siehe, ich will an dich, du Stolze
71, spricht der Herr, HERR
72 der Heerscharen. Denn gekommen ist dein Tag, die Zeit, da ich dich heimsuche
73.
32 Dann wird die Stolze
74 stürzen und fallen, und niemand wird sie aufrichten. Und ich werde ein Feuer anzünden in ihren Städten, dass es ihre ganze Umgebung frisst
75.
33 So spricht der HERR der Heerscharen: Die Söhne Israel und die Söhne Juda sind alle zusammen Unterdrückte. Und alle, die sie gefangen weggeführt, haben sie festgehalten, haben sich geweigert, sie loszulassen
76.
34 Ihr Erlöser ist stark
77, HERR der Heerscharen ist sein Name
78. Er wird ihre Rechtssache bestimmt führen
79, um dem Land Ruhe zu verschaffen, aber den Bewohnern von Babel Unruhe
80.
35 Das Schwert über die Chaldäer, spricht der HERR
81, und über die Bewohner von Babel und über seine Obersten und über seine Weisen!
36 Das Schwert über die Orakelpriester, dass sie zu Toren werden!
82 Das Schwert über seine Helden, dass sie schreckerfüllt sind!
37 Das Schwert über seine Pferde und über seine Wagen und über das ganze Mischvolk, das in seiner Mitte ist, dass sie zu Weibern werden!
83 Das Schwert über seine Schätze, dass sie geplündert werden
84!
38 Dürre über seine Gewässer, dass sie austrocknen
85! Denn es ist ein Land der geschnitzten Bilder, und durch ihre Schreckbilder werden sie toll.
39 Darum werden Wüstentiere mit wilden Hunden darin wohnen, und Strauße werden darin wohnen. Und es soll in Ewigkeit nicht mehr bewohnt werden und keine Wohnstätte sein von Generation zu Generation
86.
40 Wie <nach> der Umkehrung Sodoms und Gomorras und ihrer Nachbarstädte durch Gott
87, spricht der HERR
88, wird niemand dort wohnen, und kein Menschenkind wird sich darin aufhalten
89.
41 Siehe, ein Volk kommt von Norden her, und eine große Nation und viele Könige machen sich auf
90 vom äußersten Ende der Erde
91.
42 Bogen und Kurzschwert führen sie, sie sind grausam und ohne Erbarmen. Ihre Stimme braust wie das Meer, und auf Pferden reiten sie: gerüstet gegen dich, Tochter Babel, wie ein Mann zum Krieg
92.
43 Der König von Babel hat die Nachricht von ihnen vernommen, und seine Hände sind schlaff geworden
93. Angst hat ihn ergriffen, Wehen wie bei der Gebärenden
94.
44 Siehe, wie ein Löwe steigt er von der Pracht
95 des Jordan
96 herauf zum Weideplatz <am> immerfließenden <Bach>. Ja, ich werde sie
97 plötzlich daraus vertreiben und den, der auserkoren ist
98, über es
99 bestellen
100. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich vorladen? Und wer ist der Hirte, der vor mir bestehen könnte?
45 Darum hört den Ratschluss des HERRN, den er über Babel beschlossen hat, und seine Gedanken, die er über das Land der Chaldäer denkt
101: Wahrlich, man wird sie fortschleppen, <auch> die Geringen der Herde
102! Wahrlich, der Weideplatz
103 wird sich über sie entsetzen!
46 Von dem Ruf: Babel ist erobert!, erzittert die Erde. Ein Geschrei wird unter den Nationen vernommen
104.