Die Belagerung und die Rettung der Stadt: 29,1-8
1 Weh dir, Ariël, Ariël, /
du Stadt, die David einst belagert hat! /
Fügt nur Jahr an Jahr, feiert nur Fest auf Fest!
12
2 Ich greife Ariël an, /
sodass man jammert und stöhnt. /
Du wirst für mich wie ein Opferherd sein.
3 Ringsum werde ich dich belagern, /
ich ziehe Gräben um dich herum /
und schütte Wälle gegen dich auf.
4 Dann wirst du am Boden liegen und winseln, /
deine Worte dringen dumpf aus dem Staub. Wie wenn aus der Erde ein Totengeist spricht, /
so tönt deine Stimme; /
deine Worte sind nur noch ein Geflüster im Staub.
5 Doch wie feiner Staub wird der Haufen der Belagerer sein, wie dahinfliegende Spreu die Schar der Unterdrücker. Dann geschieht es plötzlich, ganz plötzlich:
6 Vom Herrn der Heere wirst du mit Donner und Getöse und mit lautem Dröhnen heimgesucht, mit Wind und Wirbelsturm und mit Flammen verzehrenden Feuers.
3
7 Dann wird es dem Haufen all der Völker, die gegen Ariël kämpfen, all denen, die es umzingeln, belagern und bestürmen, gehen wie in einem Traum, einer nächtlichen Vision:
8 Wie wenn ein Hungriger träumt, dass er isst, dann aber aufwacht und immer noch hungrig ist, und wie wenn ein Durstiger träumt, dass er trinkt, dann aber aufwacht und immer noch matt ist und Durst hat, so wird es dem Haufen all der Völker gehen, die gegen den Berg Zion in den Krieg ziehen.
Drohungen gegen die Verblendeten: 29,9-16
9 Starrt einander an und erstarrt, /
seid verblendet und blind! Seid berauscht, doch nicht vom Wein, /
taumelt, doch nicht vom Bier!
45
10 Denn der Herr hat über euch einen Geist der Ohnmacht gebracht; /
er hat eure Augen [die Propheten] verschlossen und euren Kopf [die Seher] verhüllt.
6
11 So wurde für euch jede Offenbarung wie die Worte in einem versiegelten Buch: Wenn man es einem Menschen gibt, der lesen kann, und zu ihm sagt: Lies es mir vor!, dann antwortet er: Ich kann es nicht lesen, denn es ist versiegelt.
12 Und wenn man das Buch einem Mann gibt, der nicht lesen kann, und zu ihm sagt: Lies es mir vor!, dann antwortet er: Ich kann nicht lesen.
13 Der Herr sagte: Weil dieses Volk sich mir nur mit Worten nähert /
und mich bloß mit den Lippen ehrt, /
sein Herz aber fern hält von mir, weil seine Furcht vor mir /
nur auf einem angelernten menschlichen Gebot beruht,
7
14 darum will auch ich in Zukunft an diesem Volk seltsam handeln, /
so seltsam, wie es niemand erwartet. Dann wird die Weisheit seiner Weisen vergehen /
und die Klugheit seiner Klugen verschwinden.
8
15 Weh denen, die ihre geheimen Pläne vor dem Herrn verbergen, /
damit im Dunkel bleibt, was sie tun. Sie sagen: Wer sieht uns schon /
und wer kennt uns?
16 Weh euch, die ihr alles verdreht. /
Ist denn der Ton so viel wie der Töpfer? Sagt denn das Werk von dem, der es herstellt: /
Er hat mich nicht gemacht? Oder sagt der Topf von dem Töpfer: /
Er versteht nichts?
910
Friede und Glück für Israel: 29,17-24
17 Nur noch kurze Zeit, /
dann verwandelt sich der Libanon in einen Garten /
und der Garten wird zu einem Wald.
11
18 An jenem Tag hören alle, die taub sind, /
sogar Worte, die nur geschrieben sind, /
und die Augen der Blinden sehen selbst im Dunkeln und Finstern.
19 Die Erniedrigten freuen sich wieder über den Herrn /
und die Armen jubeln über den Heiligen Israels.
20 Denn der Unterdrücker ist nicht mehr da, /
der Schurke ist erledigt, /
ausgerottet sind alle, die Böses tun wollen,
12
21 die andere als Verbrecher verleumden, /
die dem Richter, der am Tor sitzt, Fallen stellen /
und den Unschuldigen um sein Recht bringen mit haltlosen Gründen.
22 Darum - so spricht der Herr zum Haus Jakob, /
der Herr, der Abraham losgekauft hat: Nun braucht sich Jakob nicht mehr zu schämen, /
sein Gesicht muss nicht mehr erbleichen.
23 Wenn das Volk sieht, was meine Hände in seiner Mitte vollbringen, /
wird es meinen Namen heilig halten. Es wird den Heiligen Jakobs als heilig verehren /
und erschrecken vor Israels Gott.
24 Dann kommen die Verwirrten zur Einsicht /
und wer aufsässig war, lässt sich belehren.