Das Reich der Gerechtigkeit: 32,1-8
1 Seht: Ein König wird kommen, der gerecht regiert, /
und Fürsten, die herrschen, wie es recht ist.
1
2 Jeder von ihnen wird wie ein Zufluchtsort vor dem Sturm sein, /
wie ein schützendes Dach beim Gewitter, wie Wassergräben an einem dürren Ort, /
wie der Schatten eines mächtigen Felsens im trockenen Land.
3 Dann sind die Augen der Sehenden nicht mehr verklebt, /
die Ohren der Hörenden hören wieder zu.
2
4 Das Herz der Unbesonnenen gewinnt Erkenntnis und Einsicht, /
die Zunge der Stammelnden redet wieder deutlich und klar.
5 Der Dummkopf wird nicht mehr edel genannt /
und der Schurke wird nicht mehr für vornehm gehalten.
6 Denn der Dummkopf redet nur Unsinn /
und er hat nur Unheil im Sinn, er handelt ruchlos /
und redet lästerlich über den Herrn. Er lässt den Hungrigen darben, /
den Durstigen lässt er nicht trinken.
7 Die Waffen des Schurken bringen Unglück, /
er plant nur Verbrechen, um die Schwachen durch trügerische Worte ins Verderben zu stürzen, /
selbst wenn der Arme beweist, dass er im Recht ist.
8 Der Edle aber plant nur Edles /
und tritt für das Edle ein.
Die leichtsinnigen Frauen: 32,9-14
9 Ihr sorglosen Frauen, hört meine Stimme, /
ihr selbstsicheren Töchter, hört auf mein Wort!
3
10 Über Jahr und Tag werdet ihr zittern, /
auch wenn ihr jetzt so selbstsicher seid; denn die Weinernte ist vernichtet, /
es gibt keine Obsternte mehr.
11 Zittert, ihr Sorglosen, /
erschreckt, ihr selbstsicheren Frauen, zieht euch aus, entkleidet euch /
und legt das Trauerkleid an!
12 Schlagt euch an die Brust /
und klagt um die prächtigen Felder, /
die fruchtbaren Reben,
13 um die Äcker meines Volkes, /
auf denen nur Dornen und Disteln wachsen, um all die Häuser voll Jubel, /
um die fröhliche Stadt.
14 Denn die Paläste sind verlassen, /
der Lärm der Stadt ist verstummt. Der Hügel der Burg mit dem Wachtturm /
ist für immer verödet; dort tummeln sich die Wildesel, /
dort weiden die Herden.
Die Wirkung des Geistes aus der Höhe: 32,15-20
15 Wenn aber der Geist aus der Höhe über uns ausgegossen wird, /
dann wird die Wüste zum Garten /
und der Garten wird zu einem Wald.
4
16 In der Wüste wohnt das Recht, /
die Gerechtigkeit weilt in den Gärten.
17 Das Werk der Gerechtigkeit wird der Friede sein, /
der Ertrag der Gerechtigkeit sind Ruhe und Sicherheit für immer.
5
18 Mein Volk wird an einer Stätte des Friedens wohnen, /
in sicheren Wohnungen, an stillen und ruhigen Plätzen.
6
19 Aber der Wald stürzt in jähem Sturz, /
die Stadt versinkt in der Tiefe.
7
20 Wohl euch! Ihr könnt an allen Gewässern säen /
und eure Rinder und Esel frei laufen lassen.