Nah 2

1 Seht auf den Bergen die Schritte des Freudenboten! /
 
Er verkündet Frieden! Juda, feiere deine Feste, /
 
erfülle deine Gelübde! Denn der Unheilstifter durchstreift dein Land nicht mehr; /
 
er ist völlig vernichtet. 1

Die Zerstörung der Stadt: 2,2-14

2 Ein Mann zieht hinauf gegen dich, /
 
der dich zerschmettern wird. Halt Wache! /
 
Beobachte die Wege! Mach deine Hüften stark! /
 
Rüste dich mit Macht und Kraft!

3 Wahrhaftig, der Herr /
 
stellt die Pracht Jakobs wieder her /
 
wie die Pracht Israels; denn Verwüster haben sie verwüstet /
 
und ihre jungen Pflanzen vernichtet.

4 Rot leuchtet der Schild seiner Helden. /
 
Seine Krieger sind in Scharlach gekleidet. Wie funkelnder Stahl glänzen die Wagen /
 
am Tag, an dem er sie aufbietet, /
 
und die Speere wiegen sich.

5 Durch die Gassen rasen die Kriegswagen, /
 
sie stürmen über die Plätze. Ihr Anblick gleicht Fackeln, /
 
wie Blitze jagen sie daher.

6 Er denkt an seine Mächtigen; /
 
sie aber straucheln beim Ansturm. Sie eilen zur Stadtmauer; /
 
doch unbeweglich steht die Sperre. 2

7 Die Flusstore sind geöffnet, /
 
schon wankt der Palast.

8 Die Königin wird zur Schau gestellt, /
 
wird entblößt, wird weggeführt; ihre Mägde jammern wie gurrende Tauben /
 
und schlagen sich an die Brust.

9 Ninive ist wie ein voller Teich, /
 
dessen Wasser davonfließt. Halt! Halt! (ruft man), /
 
doch keiner wendet sich um.

10 Plündert das Silber, plündert das Gold! /
 
Kostbarkeiten ohne Ende! Welche Pracht aller Art /
 
an bezaubernden Schätzen!

11 Alles leer, entleert, verheert; /
 
das Herz verzagt. Es wanken die Knie, /
 
ein Zittern in allen Hüften, /
 
alle Gesichter glühen rot.

12 Wo ist jetzt das Versteck der Löwen, /
 
der Tummelplatz der jungen Löwen, wohin der Löwe geht, um sich zu verbergen, /
 
wo der junge Löwe bleibt, /
 
ohne dass jemand ihn aufschreckt?

13 Reichen Raub machte der Löwe für seine Jungen. /
 
Er würgte für seine Löwinnen. Mit Raub füllte er seine Höhlen, /
 
seine Verstecke mit Raubgut.

14 Nun gehe ich gegen dich vor /
 
- Spruch des Herrn der Heere. Ich lasse deine Wagen in Rauch aufgehen, /
 
deine jungen Löwen frisst das Schwert. Ich mache deinem Rauben auf der Erde ein Ende, /
 
nie mehr hört man den Ruf deiner Boten. 3

1 ℘ Jes 40,9; 52,7-10
2 Er: Gemeint ist der König von Assur.
3 ℘ 3,5