1 Wenn du zu Tisch sitzt bei einem Herrscher, /
so achte nur auf das, was vor dir steht.
1
2 Setz ein Messer an deine Kehle, /
wenn du ein gieriger Mensch bist.
3 Sei nicht begierig auf seine Leckerbissen, /
sie sind eine trügerische Speise.
4 Müh dich nicht ab, um Reichtum zu erwerben /
und dabei deine Einsicht aufzugeben.
5 Flüchtig ist er; schaust du nach ihm, ist er weg; /
plötzlich macht er sich Flügel und fliegt wie ein Adler zum Himmel.
6 Iss nicht das Brot des Geizigen, /
sei nicht begierig auf seine Leckerbissen!
7 Denn sie schmecken in der Kehle wie etwas Ekliges. /
Er sagt zu dir: Iss und trink!, /
doch sein Herz ist dir nicht zugetan.
8 Den Bissen, den du gegessen hast, musst du erbrechen /
und deine freundlichen Worte hast du vergeudet.
9 Rede nicht vor den Ohren eines Törichten, /
denn er missachtet deine klugen Worte.
10 Verschieb nicht die alte Grenze, /
dring nicht in die Felder der Waisen vor!
2
11 Denn ihr Anwalt ist mächtig, /
er wird ihre Sache gegen dich führen.
Mahnungen: 23,12-35
12 Öffne dein Herz für die Zucht, /
dein Ohr für verständige Reden!
3
13 Erspar dem Knaben die Züchtigung nicht; /
wenn du ihn schlägst mit dem Stock, wird er nicht sterben.
4
14 Du schlägst ihn mit dem Stock, /
bewahrst aber sein Leben vor der Unterwelt.
15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, /
so freut sich auch mein eigenes Herz.
16 Mein Inneres ist voll Jubel, /
wenn deine Lippen reden, was recht ist.
17 Dein Herz ereifere sich nicht wegen der Sünder, /
sondern eifere stets nach Gottesfurcht!
18 Denn sicher gibt es eine Zukunft, /
deine Hoffnung wird nicht zerschlagen.
5
19 Höre, mein Sohn, und sei weise, /
lenk dein Herz auf geraden Weg!
20 Gesell dich nicht zu den Weinsäufern, /
zu solchen, die im Fleischgenuß schlemmen;
21 denn Säufer und Schlemmer werden arm, /
Schläfrigkeit kleidet in Lumpen.
6
22 Hör auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, /
verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird.
7
23 Erwirb dir Wahrheit und verkauf sie nicht mehr: /
Weisheit, Zucht und Einsicht!
89
24 Laut jubelt der Vater des Gerechten; /
wer einen weisen Sohn hat, kann sich über ihn freuen.
25 Deine Eltern mögen sich freuen; /
jubeln möge die Mutter, die dich gebar.
26 Gib mir dein Herz, mein Sohn, /
deine Augen mögen an meinen Wegen Gefallen finden;
27 denn die Ehebrecherin ist eine tiefe Grube, /
die fremde Frau ein enger Brunnen.
10
28 Ja, wie ein Räuber lauert sie auf /
und mehrt die Verräter unter den Menschen.
11
29 Wer hat Ach? Wer hat Weh? /
Wer Gezänk? Wer Klage? /
Wer hat Wunden wegen nichts? /
Wer trübe Augen?
30 Jene, die bis in die Nacht beim Wein sitzen, /
die kommen, um den Mischwein zu probieren.
12
31 Schau nicht nach dem Wein, /
wie er rötlich schimmert, /
wie er funkelt im Becher: /
Er trinkt sich so leicht!
32 Zuletzt beißt er wie eine Schlange, /
verspritzt Gift gleich einer Viper.
33 Deine Augen sehen seltsame Dinge, /
dein Herz redet wirres Zeug.
34 Du bist wie einer, der auf hoher See schläft, /
der einschläft über dem Steuer des Schiffes.
35 Man hat mich geschlagen, doch es tat mir nicht weh, /
man hat mich gehauen, aber ich habe nichts gespürt. Wann wache ich auf? /
Von neuem will ich zum Wein greifen.