Lebensregeln: 24,1-22
1 Sei nicht neidisch auf böse Menschen, /
such keinen Umgang mit ihnen!
12
2 Denn ihr Herz sinnt auf Gewalttat, /
Unheil reden ihre Lippen.
3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut, /
durch Umsicht gewinnt es Bestand.
4 Durch Klugheit werden die Kammern gefüllt /
mit allerlei wertvollen, köstlichen Gütern.
5 Der Weise ist dem Starken überlegen, /
ein verständiger Mensch dem robusten.
3
6 Denn durch Überlegung gewinnst du den Kampf, /
viele Ratgeber verhelfen zum Sieg.
4
7 Zu hoch hängt dem Toren die Weisheit, /
am Tor tut er den Mund nicht auf.
5
8 Wer stets darauf aus ist, Böses zu tun, /
den nennt man einen Ränkeschmied.
9 Das Trachten des Toren ist Sünde, /
der Zuchtlose ist den Menschen ein Gräuel.
10 Zeigst du dich lässig am Tag der Bedrängnis, /
so wird auch deine Kraft bedrängt.
6
11 Befrei jene, die man zum Tod schleppt; /
die zur Hinrichtung wanken, rette sie doch!
12 Wolltest du sagen: Gott weiß von uns nichts; - /
hat er, der die Herzen prüft, keine Kenntnis? /
Hat er, der über dich wacht, kein Wissen? Ja, er vergilt jedem Menschen, /
wie sein Tun es verdient.
13 Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, /
Wabenhonig ist süß für den Gaumen.
14 Wisse: Genauso ist die Weisheit für dich. /
Findest du sie, dann gibt es eine Zukunft, /
deine Hoffnung wird nicht zerschlagen.
15 Belaure nicht frevlerisch die Wohnung des Gerechten, /
zerstöre sein Ruhelager nicht!
16 Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf, /
doch die Frevler stürzen ins Unglück.
7
17 Freu dich nicht über den Sturz deines Feindes, /
dein Herz juble nicht, wenn er strauchelt,
18 damit nicht der Herr es sieht und missbilligt /
und seinen Zorn von ihm abwendet.
19 Erhitz dich nicht wegen der Übeltäter, /
ereifere dich nicht wegen der Frevler!
20 Denn für den Bösen gibt es keine Zukunft, /
die Lampe der Frevler erlischt.
21 Fürchte den Herrn, mein Sohn, und den König; /
mit diesen beiden überwirf dich nicht!
8
22 Denn plötzlich geht von ihnen Verderben aus /
und unvermutet kommt Unheil von beiden.
Weisheitssprüche: 24,23-34
23 Auch folgende Sprichwörter stammen von Weisen: /
Im Gericht auf die Person sehen ist nicht recht.
910
24 Wer zum Schuldigen sagt: Unschuldig bist du!, /
den verfluchen die Menschen, /
verwünschen die Leute.
25 Denen aber, die entscheiden, wie es recht ist, geht es gut; /
über sie kommt Segen und Glück.
26 Einen Kuss auf die Lippen gibt, /
wer richtig antwortet.
27 Nimm draußen deine Arbeit auf und bestell dein Feld, /
danach gründe deinen Hausstand!
28 Tritt gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge auf, /
betrüge nicht mit deinen Worten!
11
29 Sag nicht: Wie er mir getan hat, /
so will ich auch ihm tun, /
einem jedem will ich vergelten, /
wie es seine Taten verdienen.
12
30 Am Acker eines Faulen ging ich vorüber, /
am Weinberg eines unverständigen Menschen:
31 Sieh da, er war ganz überwuchert von Disteln, /
seine Fläche mit Unkraut bedeckt, /
seine Steinmauer eingerissen.
32 Ich sah es und machte mir meine Gedanken, /
ich betrachtete es und zog die Lehre daraus:
33 Noch ein wenig schlafen, noch ein wenig schlummern, /
noch ein wenig die Arme verschränken, um auszuruhen.
13
34 Da kommt schon die Armut wie ein Strolch über dich, /
die Not wie ein zudringlicher Bettler.