Die Bitte um Weisheit: 9,1-19
1 Gott der Väter und Herr des Erbarmens, /
du hast das All durch dein Wort gemacht.
2 Den Menschen hast du durch deine Weisheit erschaffen, /
damit er über deine Geschöpfe herrscht.
1
3 Er soll die Welt in Heiligkeit und Gerechtigkeit leiten /
und Gericht halten in rechter Gesinnung.
2
4 Gib mir die Weisheit, die an deiner Seite thront, /
und verstoß mich nicht aus der Schar deiner Kinder!
3
5 Ich bin ja dein Knecht, der Sohn deiner Magd, /
ein schwacher Mensch, dessen Leben nur kurz ist, /
und gering ist meine Einsicht in Recht und Gesetz.
4
6 Wäre einer auch vollkommen unter den Menschen, /
er wird kein Ansehen genießen, wenn ihm deine Weisheit fehlt.
7 Du bist es, der mich zum König deines Volkes /
und zum Richter deiner Söhne und Töchter erwählt hat.
8 Du hast befohlen, einen Tempel auf deinem heiligen Berg zu bauen /
und einen Altar in der Stadt deiner Wohnung, /
ein Abbild des heiligen Zeltes, das du von Anfang an entworfen hast.
56
9 Mit dir ist die Weisheit, die deine Werke kennt /
und die zugegen war, als du die Welt erschufst. Sie weiß, was dir gefällt /
und was recht ist nach deinen Geboten.
7
10 Sende sie vom heiligen Himmel /
und schick sie vom Thron deiner Herrlichkeit, damit sie bei mir sei und alle Mühe mit mir teile /
und damit ich erkenne, was dir gefällt.
8
11 Denn sie weiß und versteht alles; /
sie wird mich in meinem Tun besonnen leiten /
und mich in ihrem Lichtglanz schützen.
9
12 Dann wird dir mein Handeln gefallen; /
ich werde dein Volk gerecht regieren /
und des Throns meines Vaters würdig sein.
13 Denn welcher Mensch kann Gottes Plan erkennen, /
oder wer begreift, was der Herr will?
10
14 Unsicher sind die Berechnungen der Sterblichen /
und hinfällig unsere Gedanken;
15 denn der vergängliche Leib beschwert die Seele /
und das irdische Zelt belastet den um vieles besorgten Geist.
11
16 Wir erraten kaum, was auf der Erde vorgeht, /
und finden nur mit Mühe, was doch auf der Hand liegt; /
wer kann dann ergründen, was im Himmel ist?
12
17 Wer hat je deinen Plan erkannt, wenn du ihm nicht Weisheit gegeben /
und deinen heiligen Geist aus der Höhe gesandt hast?
13
18 So wurden die Pfade der Erdenbewohner gerade gemacht /
und die Menschen lernten, was dir gefällt;
14
19 durch die Weisheit wurden sie gerettet.
15