In Hungersnot und Kriegsgefahr weist Gott das Gebet des Volkes und die Fürbitte des Propheten ab
1 Was als Wort des HERRN zu Jeremia geschah aus Anlass der Dürre
12:
2 Juda trauert, und seine Tore welken dahin
3, sie liegen in Trauer
4 am Boden, und Jerusalems Klagegeschrei steigt empor
5.
3 Seine Mächtigen schicken ihre Untergebenen
6 nach Wasser. Sie kommen zu den Zisternen <und> finden kein Wasser, sie kommen mit leeren Händen zurück mit ihren Gefäßen
7; sie sind enttäuscht und beschämt und verhüllen ihr Haupt
8.
4 Wegen des Erdbodens, der zerbrochen ist, weil kein Regen im Land ist
9, sind die Bauern beschämt <und> verhüllen ihr Haupt
10.
5 Ja, auch die Hirschkuh auf dem Feld gebiert und lässt <ihr Kalb im Stich>; denn kein Gras ist da.
6 Und die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen, schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen erlöschen, denn kein Kraut ist da.
7 Wenn unsere Sünden gegen uns aussagen, HERR, so handle um deines Namens willen
11 <gnädig an uns>! Denn zahlreich sind unsere Treulosigkeiten; gegen
dich haben wir gesündigt
12.
8 Du Hoffnung Israels
13, sein Retter in der Zeit der Bedrängnis
14, warum willst du wie ein Fremdling im Land sein und wie ein Wanderer, der <nur> zum Übernachten eingekehrt ist?
9 Warum willst du wie ein erschrockener
15 Mann sein, wie ein Held, der nicht zu retten vermag?
16 Du bist doch in unserer Mitte
17, HERR, und über uns ist dein Name ausgerufen
18. Verlass uns nicht!
19
10 So spricht der HERR zu diesem Volk: Umherzuschweifen, so liebten sie es, sie hielten ihre Füße nicht zurück
20. Und der HERR hat kein Gefallen an ihnen
21: nun wird er an ihre Missetaten denken
22 und ihre Sünden heimsuchen
23. —
11 Und der HERR sprach zu mir: Bitte nicht für dieses Volk zum Guten
24!
12 Wenn sie fasten, werde ich nicht auf ihr Flehen hören
25. Und wenn sie Brandopfer und Speisopfer opfern, werde ich kein Gefallen an ihnen haben
26; sondern ich werde sie durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest vernichten
27.
13 Und ich sprach: Ach, Herr, HERR! Siehe, die Propheten sagen zu ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen, und Hunger wird euch nicht treffen, sondern ich werde euch einen beständigen Frieden geben an diesem Ort
28.
14 Und der HERR sprach zu mir: Die Propheten weissagen Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt und sie nicht beauftragt — auch nicht zu ihnen geredet. Sie weissagen euch Lügenvision, Wahrsagerei, Nichtiges
29 und den Trug ihres Herzens
30.
15 Darum, so spricht der HERR: Über die Propheten, die in meinem Namen weissagen — und ich habe sie doch nicht gesandt —, die sagen: »Weder Schwert noch Hunger wird es in diesem Land geben«; diese Propheten sollen durch das Schwert und durch den Hunger umkommen
31.
16 Und das Volk, dem sie weissagen, soll, von Hunger und Schwert hingeworfen, auf den Straßen von Jerusalem daliegen
32, und niemand wird sie begraben
33, sie, ihre Frauen, ihre Söhne und ihre Töchter. Und ich werde ihre Bosheit über sie ausschütten
34.
17 Und du sollst dieses Wort zu ihnen sagen: Nacht und Tag fließen meine Augen von Tränen und kommen nicht zur Ruhe. Denn die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, liegt mit schwerer Verletzung
35, mit einer sehr schmerzenden Wunde zerbrochen <da>
36.
18 Wenn ich aufs Feld hinausgehe, siehe da: vom Schwert Durchbohrte! Und wenn ich in die Stadt komme, siehe da: Hungerkrankheiten!
37 Ja, sowohl Propheten als auch Priester ziehen im Land umher und wissen keinen Rat
38.
19 Hast du Juda ganz und gar verworfen? Oder verabscheut deine Seele Zion
39? Warum hast du uns geschlagen, so dass keine Heilung für uns da ist
40? Man hofft auf Frieden
41, und da ist nichts Gutes, und auf die Zeit der Heilung, und siehe da: Schrecken
42.
20 HERR, wir kennen unsere Gottlosigkeiten
43, die Schuld unserer Väter; denn wir haben gegen dich gesündigt
44.
21 Um deines Namens willen
45 verschmähe uns nicht! Entehre nicht
46 den Thron deiner Herrlichkeit
47! Denk <an uns>, mache deinen Bund mit uns nicht ungültig!
48
22 Gibt es unter den Nichtigkeiten
49 der Nationen Regenspender, oder kann der Himmel <von selbst> Regengüsse geben
50? Bist du es nicht, HERR, unser Gott
51? Wir hoffen auf dich; denn du, du hast dies alles gemacht
52.