Die fünfte Vision: Der Untergang des Tempels und des Volkes: 9,1-6
1 Ich sah den Herrn beim Altar stehen. /
Er sagte: Zerschlag den Knauf der Säule, /
sodass die Tragbalken zittern. Ich zerschmettere allen den Kopf. /
Was dann von ihnen noch übrig ist, /
töte ich mit dem Schwert. Keiner von ihnen kann entfliehen, /
keiner entrinnt, keiner entkommt.
12
2 Wenn sie in die Totenwelt einbrechen: /
meine Hand packt sie auch dort. Und wenn sie zum Himmel aufsteigen: /
ich hole sie von dort herunter.
3
3 Wenn sie sich auf dem Gipfel des Karmel verstecken: /
ich spüre sie dort auf und ergreife sie. Wenn sie sich vor mir auf dem Grund des Meeres verbergen, /
dann gebiete ich der Seeschlange, sie zu beißen.
4 Und wenn sie vor ihren Feinden her in die Gefangenschaft ziehen, /
dann befehle ich dort dem Schwert, sie zu töten. Ich habe meine Augen auf sie gerichtet /
zu ihrem Unheil, nicht zu ihrem Glück.
5 Gott, der Herr der Heere, /
er berührt die Erde, sodass sie vergeht /
und all ihre Bewohner voll Trauer sind, sodass die ganze Erde sich hebt wie der Nil /
und sich senkt wie der Strom von Ägypten.
4
6 Er erbaut seine Hallen im Himmel /
und gründet sein Gewölbe auf die Erde; er ruft das Wasser des Meeres /
und gießt es aus über die Erde - /
Jahwe ist sein Name.
5
Gericht und Heil: 9,7-15
Erwählung und Gericht: 9,7-10
7 Seid ihr für mich mehr als die Kuschiter, ihr Israeliten? - /
Spruch des Herrn. Wohl habe ich Israel aus Ägypten heraufgeführt, /
aber ebenso die Philister aus Kaftor /
und die Aramäer aus Kir.
6
8 Die Augen Gottes, des Herrn, /
sind auf das sündige Königreich gerichtet. Ich lasse es vom Erdboden verschwinden; /
doch ich werde das Haus Jakob nicht völlig vernichten - /
Spruch des Herrn.
7
9 Ja, seht, ich selbst gebe den Befehl, /
ich schüttle unter allen Völkern das Haus Israel, wie man (Korn) schüttelt in einem Sieb, /
ohne dass ein Stein zu Boden fällt.
10 Alle Sünder meines Volkes /
sollen durch das Schwert umkommen, alle, die sagen: Das Unheil erreicht uns nicht, /
es holt uns nicht ein.
8
Die Verheißung des künftigen Heils: 9,11-15
11 An jenem Tag richte ich die zerfallene Hütte Davids wieder auf /
und bessere ihre Risse aus, ich richte ihre Trümmer auf /
und stelle alles wieder her /
wie in den Tagen der Vorzeit,
9
12 damit sie den Rest von Edom unterwerfen /
und alle Völker, über denen mein Name ausgerufen ist - /
Spruch des Herrn, der das alles bewirkt.
10
13 Seht, es kommen Tage - Spruch des Herrn -, /
da folgt der Pflüger dem Schnitter auf dem Fuß /
und der Keltertreter dem Sämann; da triefen die Berge von Wein /
und alle Hügel fließen über.
11
14 Dann wende ich das Geschick meines Volkes Israel. /
Sie bauen die verwüsteten Städte wieder auf und wohnen darin; sie pflanzen Weinberge und trinken den Wein, /
sie legen Gärten an und essen die Früchte.
12
15 Und ich pflanze sie ein in ihrem Land /
und nie mehr werden sie ausgerissen aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht der Herr, dein Gott.